Fed dreht an Zinsschraube
Us-notenbank-chefin Janet Yellen erhöht Leitzins um einen Viertelpunkt. Dollar wird damit wohl teurer.
Die Us-notenbank Fed erhöhte gestern den Leitzins um 0,25 Prozent auf eine Spanne von 0,75 bis 1,0 Prozent. Die Finanzmärkte hatten entsprechende Signale der Währungshüter um Fed-cefin Janet Yellen bereits erwartet.
Zum Leitzinssatz leihen sich Banken untereinander Geld. Die größte Volkswirtschaft der Welt soll mit der Zinsanhebung vor dem Überhitzen bewahrt werden. Kommt Geld mit zu niedrigen Zinsen auf den Markt, drohen Blasen – etwa bei Immobilien, die immer teurer werden, weil der Markt mit billigen Krediten leer gekauft wird. Platzt die Blase, ist der Wertverfall umso größer.
Mit dem höheren Leitzins ist eine Aufwertung des Dollars verbunden. Die Zinserhöhung könnte daher das Wachstum der florierenden Us-wirtschaft bremsen. Das wäre vor allem für die Bewältigung des immensen Schuldenbergs ein Rückschlag. Auch Us-exporte verteuern sich durch einen starken Us-dollar. Was Präsident Donald Trump, der das Handelsdefizit der USA verringern will, wohl nicht gelegen kommt. Die Fed will, bei anhaltend guter Konjunktur, den Leitzins aber in drei Schritten noch weiter anheben.
Durch die Entscheidung der Fed geht die Zinsschere zwischen den USA und der Eurozone weiter auseinander. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte erst vergangene Woche erklärt, ihr Anleihenkauf-programm fortzusetzen – das Gegenteil einer Zinserhöhung. Durch die Verteuerung der Us-zinsen werden Exporte aus Europa zwar wettbewerbsfähiger. Der Druck auf EZB-BOSS Mario Draghi, ebenfalls den Euro-leitzins anzuheben, steigt aber: Erst wenn er die Zinsschraube anzieht, hätten Sparer wieder mehr von ihrem Geld, Häuselbauer müssten aber mehr Zinsen zahlen.