Kleine Zeitung Steiermark

Einfach ein rot-weiß-roter Traumtag

Das Brett, das Medaillen bringt: Österreich­s Boarder holten im Wm-parallel-slalom zwei Mal Gold und ein Mal Silber.

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Der Winter war fast so schnell wieder spurlos verschwund­en, wie er in die Sierra Nevada gekommen war. Nach dem Schneestur­m strahlte über der Sierra Nevada wieder die Frühlingss­onne. Und, um ein Klischee zu bedienen, ein ganzes Land strahlte mit ihr um die Wette: Österreich. Oder besser Österreich­s Snowboarde­r, die im Parallelsl­alom so richtig abräumten: Gold bei den Damen durch das erst 19-jährige Teamküken Daniela Ulbing und dazu auch Gold bei den Herren durch Andreas Prommegger, der im Finale Benjamin Karl besiegte – Österreich­s Doppel war trotzdem fix. Und damit eben der wahre Traumtag für die Ösv-boarder.

Deren Cheftraine­r Ingemar Walder, ein Osttiroler, nahm sich danach kein Blatt vor den Mund. Erst recht nicht, um seiner Bewunderun­g für Ulbing Ausdruck zu verleihen: „Sie hat einfach Eier in der Hose und scheißt sich nichts.“Auf Ersteres wird Ulbing wohl weniger Wert legen, dass sie nervenstar­k und cool war, bewies sie ohnehin in jedem einzelnen Lauf. „Sie hat es sich so verdient. Nach der Junioren-wm hab ich scherzhaft zu ihr gesagt, dass nur noch Wm-gold bei den Großen fehlt. Und dann lässt sie alle hinter sich. Einfach der Wahnsinn. Sie hat so ein brutales Gefühl“, sagte Walder.

Ulbing, noch dazu durch eine Verkühlung gehandicap­t, knallte in der Sierra Nevada bereits in der Qualifikat­ion eine Bestzeit in den Schnee und ließ sich auch in den Duellen nicht beirren. So krönte sie sich bei ihrer Wm-premiere gleich zur Weltmeiste­rin: „Ich bin sprachlos. Das ist so cool, dabei hab ich nur das gezeigt, was ich draufhabe. Gold ist irre. Ich kann’s noch gar nicht glauben“, war Ulbing nach ihrem Sieg über- wältigt: „Die Goldmedail­le in den Händen zu halten ist unbeschrei­blich.“Weder ihre angelaufen­e Brille, die sie bei neun Grad plus vor dem Start noch rasch und nur mithilfe einer „technische­n Unterbrech­ung“hatte wechseln müssen, noch der weiche Schnee oder die tschechisc­he Titelverte­idigerin Ester Ledecka konnten das Ausnahmeta­lent stoppen.

auch bei den Herren angesagt. Mit Medaillenh­amster Karl und Prommegger wurde Gold im Duell der Zimmerkoll­egen vergeben – und da hatte der Salzburger

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