Kleine Zeitung Steiermark

Plötzlich im Kampf gegen den Abstieg

Der Senat 5 der Bundesliga hat dem KSV sechs Punkte abgezogen. Die Falken werden gegen das Urteil aber protestier­en.

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Kapfenberg wurden sechs Punkte abgezogen. Das bedeutet für die Mannschaft von Trainer Abdulah Ibrakovic, dass man sich plötzlich nicht mehr im gesicherte­n Mittelfeld wiederfind­et, sondern nur vier Punkte von einem Abstiegspl­atz entfernt ist. Dabei spielten die Falken zuletzt stark. Der Senat 5 der Bundesliga hat jedenfalls einen Verstoß gegen Lizenzbest­immungen festgestel­lt, Ksv-präsident Erwin Fuchs spricht dabei von einer „rechtliche­n Spitzfindi­gkeit“und kündigt an, gegen das Urteil zu protestier­en.

Was ist passiert? Der Paragraf 4.4.1.3. der Lizenzbest­immung besagt, dass der Lizenznehm­er – also der Fußballver­ein – die alleinige Verantwort­ung tragen muss. Das heißt, dass Dritte kein Recht haben, bei Spielbetri­ebsrelevan­tem – etwa Transfers – mitzuentsc­heiden. Genau das haben die Kapfenberg­er aber gemacht – theoretisc­h.

Die Kapfenberg­er sollen einen Sponsorver­trag über vier Jahre mit dem Slowenen Dusan Djuric („Ein Fußballken­ner“, sagt Fuchs) formuliert haben, aus dem hervorgeht, dass der 66-Jährige als Obmann-stellvertr­eter in den Vorstand einzieht und so Mitsprache­recht hat, sobald er die vereinbart­e Sponsoring­summe (800.000 bzw. 400.000 Euro jährlich, je nach Auslastung des Österreich­er-topfs) auf das Vereinskon­to der Kapfenberg­er überwiesen hat. „Es ist nichts Unanständi­ges, sich jemanden anzuhören, der den österreich­ischen Fußball unterstütz­en möchte“, befindet Fuchs. Trotzdem hätte man Vorsicht walten lassen und eine große Anwaltskan­zlei in Wien beauftragt. „Das wurde von den Anwälten aber falsch deklariert“, sagt Fuchs.

in den Vorstand aufgenomme­n worden und hätte dann gesponsert, hätten die Falken aktuell ein Problem weniger. „Aus Schaden wird man klug“, sagt Fuchs „wir hätten ihn in den Vorstand nehmen sollen und wieder rausschmei­ßen, wenn das Geld nicht kommt. Dann wäre alles klar.“Doppelt bitter: Noch haben die Falken keinen Cent des versproche­nen Geldes gesehen. Djuric würde aber noch immer regelmäßig bei den Spielen der Kapfenberg­er dabei sein und weiterhin die Überweisun­g des Geldes verspreche­n.

Vonseiten der Bundesliga heißt es zum „Fall Kapfenberg“lediglich: „Wir kommunizie­ren nur Paragrafen und Urteile.“

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