Keller-leiche: Hat dritte Person Finger im Spiel?
Viele Rätsel im Fall der einbetonierten Leiche: Ungarin könnte bei Drogenparty gestorben sein, von dritter Person ist die Rede.
Die Obduktion hat zwar ergeben, dass die Prostituierte Andrea B. (41) durch keine sichtbaren Verletzungen gestorben ist – und der Verdächtige Christian T. (40) befindet sich wieder auf freiem Fuß. Doch die Mordgruppe des Landeskriminalamtes und die Staatsanwaltschaft Leoben ermitteln weiter, wie STA-CHEF Walter Plöbst bestätigt. Und man wartet auf das toxikologische Gutachten.
Es gib nämlich Hinweise, dass die Ungarin bei einer Drogenparty im Haus von Christian T. in St. Sebastian gestorben sein könnte. Und es wäre gut möglich, dass eine dritte Person mit ihrem Tod zu tun hat. Diese Befürchtung äußern auch Angehörige des Opfers und nennen sogar einen konkreten Namen.
Der Hausbesitzer, der die nackte Leiche im Keller einbetoniert hat, will oder kann sich an nichts erinnern. Als er am 4. Dezember 2016 die Prostituierte in Ungarn abgeholt hat, habe er von ihr ein „weißes Pulverl“bekommen. Auch Andrea B. soll eine Tablette eingenommen haben, behauptet er zumindest. Danach sei er „so zugedröhnt“gewesen, dass er sich nicht einmal an die Fahrt nach St. Sebastian erinnern könne.
Doch ein Gerichtsmediziner hält es für unwahrscheinlich, dass der Obersteirer in so einem Zustand fast 297 Kilometer von Ungarn nach St. Sebastian fahren konnte. Ein weiteres Rätsel: Christian T. hatte Andrea B. schon mehrmals in Nagykanizsa – 40 Kilometer vom Balaton und 15 Kilometer von der kroatischen Grenze entfernt – getroffen. Warum war für das Treffen am 4. Dezember 2016 ein düsteres Lokal, 20 Kilometer außerhalb der Stadt Nagykanizsa vereinbart worden? Was war der Zweck für den Termin?
Fragen, auf die es bisher keine Antworten gibt. Faktum aber ist: Christian T. hat Kontakte ins Rotlichtmilieu. Nach der vorgetäuschten Entführung im Dezember 2016 (wir berichteten) stellte sich heraus, dass der Maschinist nebenbei Prostituierte von Ungarn nach Deutschland und Österreich brachte – im Auftrag seiner obersteirischen Freundin, die er als seine „große Liebe“bezeichnete. Und: Er gab damals auch den Drogenkonsum zu.