Die Alten halten und Platz für die Jungen
20 Jahre Diagonale in Graz: Im Jubiläumsjahr bietet das Filmfestival ab 28. März nebst Diskurs und Hedonismus erstaunlich viele Debüts und Uraufführungen.
Fangen wir mit den nackten Fakten an: 561 Spielfilme und Dokus, Kurz- und Experimentalfilme wurden heuer zur Diagonale eingereicht, 106 haben es in den Wettbewerb geschafft. 63 Premieren und 37 Uraufführungen umfasst das insgesamt 191 Filme zählende Festivalprogramm. Keine leichte Filtrierarbeit für das Intendantenduo Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber, das heuer sein zweites Festival in Graz bestreitet. Es ist zugleich das 20. Festival in Graz. Passend dazu lautet die Devise der beiden: „Den Jungen Platz einräumen, die Alten halten.“
Zum Jubiläum gibt es einen außerordentlichen Filmjahrgang: Adrian Goigingers in Berlin preisgekröntes Debüt „Die beste aller Welten“etwa ist dabei, ein poetisch-schauriges Kindheitsporträt aus dem Salzburger Drogenmilieu. Arman T. Riahis überkandidelte Einwanderersatire „Die Migrantigen“. Sandra Wollners wunderbar eigenbrötlerische Nachkriegs-familienund Sozialstudie „Das unmögliche Bild“. Djordje Cˇ enic´s Doku „Unten“, ein zärtlicher Blick auf seine Kindheit zwischen Linz und Kroatien. Oder Matthias Krepps und Angelika Spangels „Irak/syrien“, erstellt aus privatem Videomaterial von Flüchtlingen; weil Höglinger und Schernhuber dem Filmessay internationalen Impact zutrauen, haben sie die Arbeitsfassung ins Programm genommen.
Eröffnet wird die Jubiläumsdiagonale am 28. März mit einem „Heimspiel“: So nennt es Monika Willi, die „Untitled“