Wir wollen keine Behinderten. Punkt.
Nein, da handelt es sich nicht um eine Kampagne für Behinderte, die bereits auf der Welt sind. Es ging im Grunde um eine für Eltern, die vor der Entscheidung Geburt oder Schwangerschaftsabbruch stehen. Sie scheiterte an der Ablehnung durch Grüne und SPÖ. Warum nicht einmal ein Antrag auf eine Infokampagne über Menschen, die anders sind, eine Mehrheit findet? Nicht einmal – wie soeben im Wiener Gemeinderat – für die Zuweisung an den zuständigen Ausschuss. Was da offensichtlich (ver- Von Mensch zu Mensch ist der Nebensatz in diesem Antrag: „... um Eltern Mut zu machen, die betroffenen Kinder auf die Welt zu bringen“.
Also eine Kampagne gegen den Zeitgeist. Gegen den Zeitgeist, der Mütter von Kindern mit Downsyndrom fragt: „Haben die Ärzte es übersehen?“Die Wahl-
Nfreiheit zwischen Abbruch oder Geburt habe sich, erzählen Mütter, zur Erwartungshaltung entwickelt, sich für ersteres zu entscheiden. Da ist dann eine simple Information über das Leben von Behinderten nicht mehr erwünscht. Die politische Botschaft dieser Ablehnung? Wir wollen keine Argumente gegen einen Abbruch, wir wollen keine Behinderten. Punkt. ein, das soll sie nicht sein? Schon gar nicht nach den Paralympics, auf die alle stolz sind? Aber was sonst soll die Botschaft sein, wenn eine Info)störte, kampagne über die Lebensqualität von Menschen mit Downsyndrom abgelehnt wird. Da wird offensichtlich diese Lebensqualität als nicht zumutbarer Druck auf betroffene Eltern empfunden. Schon gar nicht zumutbar dürfte da auch die Frage jenes Mädchens mit Downsyndrom sein, die es seiner Mutter nach einem Film über Schwangerschaftsabbruch und seine Behinderung stellte: „Mama, warum wollen die mich umbringen?“
Nein, das will wirklich niemand hören. Oder?