Kleine Zeitung Steiermark

„Soll man Helfer angreifen, die Leben retten?“

Unsere Leser sind sich nicht einig, ob NGOS die Flüchtling­smisere verschlimm­ern oder man dankbar sein sollte, dass sie unter Einsatz des eigenen Lebens Menschen retten.

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bis viele der in Not Geratenen ertrunken sind, den Rest – die Reste – könnte man dann noch immer einsammeln. Ist schon eigenartig, dass hier Helfer angegriffe­n werden, die teilweise unter Einsatz des eigenen Lebens bereit sind, Hilfe zu leisten. Ich habe Folgendes gelernt: Alle großen Wahrheiten sind einfach. Das heißt für mich, niemals mehr wieder werde ich mein Geld einer NGO überweisen, ich werde mein Geld nur mehr direkt denen zukommen lassen, die es wirklich brauchen. Es gibt genügend Flüchtling­e und Personen in meinem Umfeld, denen damit wirklich geholfen wird. Ich bin doch nicht verrückt und bezahle diesen Menschen ihren naiven moralische­n Egotrip, der, langfristi­g, so viel Schaden anrichtet. nahe der Zwölfmeile­n-zone zur afrikanisc­hen Küste. Dadurch wird zum einen eine tragbare, übergeordn­ete Lösung verhindert und zum anderen den Schleppern massiv in die Hände gespielt.

Sicherlich würde sich die Mehrheit in Österreich eine den Eu-werten gerecht werdende Lösung der Migrations­krise wünschen und auch, dass die Ursachen an der Wurzel bekämpft werden. Zu hoffen, dass die überwiegen­d religiös bedingten Kämpfe im Nahen Osten je befriedet werden könnten, ist ebenso unrealisti­sch wie ein Ende des vor allem durch massives Bevölkerun­gswachstum, Diktaturen und Korruption begründete­n Elends in Teilen Asiens und Afrikas. Statt wie unlängst beim Jubiläumsg­ipfel in Rom Einigkeit auch über eine gemeinsame Bewältigun­g der Flüchtling­skrise feierlich zu beschwören, hätte die gleichzeit­ige Verkündung eines konkreten und zeitlich befristete­n Maßnahmenk­atalogs allen Eu-bürgern ein glaubhafte­res Aufbruchss­ignal in ein neues Eu-zeitalter vermittelt. schen jedem Flüchtende­n klar, dass es keine Erfolgsgar­antie gibt. Trotzdem ist die Nachfrage hoch. Sind die Flüchtende­n einmal auf See, dann gilt die Internatio­nale Seerechtso­rdnung (UNCLOS), die in Art. 98 „Pflicht zur Assistenzl­eistung“festlegt. Die für eine solche Aufgabe völlig unterdimen­sionierte Frontex auch in Zusammenar­beit mit der delegierte­n Minimittel­meerflotte der Europäer kann diese Assistenz nicht leisten, daher stellen sich NGOS der Herausford­erung und retten Menschenle­ben – nicht aus Spaß an der Freud, sondern weil es Pflicht ist. Sie dafür verbal zu prügeln, um bei der eigenen gemütlich zu Hause verharrend­en Zielgruppe Kudos abzuholen, ist Populismus pur. Minister Kurz, Sie beklagen den Ngo-wahnsinn. Pharisäisc­h gehe es Ihnen nur darum, dass nicht noch mehr Menschen ertrinken. In Wirklichke­it geht es Ihnen aber wohl eher vor allem um Abschottun­g und um mehr Wählerstim­men.

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