Aprilschnee lässt Wetterrekorde purzeln
Schneefall in der zweiten Aprilhälfte ist in dieser Gegend zwar nicht selten, sehr wohl aber in dieser Intensität, weiß Klimatologe Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie, wo man die Schneewarnstufe auf Rot erhöht hat: „Eine geschlossene Schneedecke im April gibt es in Mariazell alle zwei bis vier Jahre, mehr als 40 Zentimeter aber nur alle 50 Jahre.“
Während Passstraßen wie der Seebergsattel, die Schanz oder Zellerrain derzeit nur erschwert passierbar sind, ging gestern im ebenfalls verschneiten Ostösterreich teilweise gar nichts mehr: Die Wiener Außenringautobahn (A 21) musste wegen der Schneemengen gesperrt werden, ewig lange Staus gab es auch auf der Westautobahn (A 1).
Mit dem massiven Schneefall sollte es heute überall vorbei sein, der starke Wind bleibt uns aber erhalten, sagt Zamg-meteorologe Hannes Rieder. Und darüber sind zunächst vor allem die Obst- und Weinbauern froh, die vor einer Wiederholung der Frostkatastrophe des Vorjahres zittern. „Der Wind lässt die kalte Luft heute noch zirkulieren, sodass sich keine Kaltluftseen bilden“, so Rieder.
In der Nacht auf morgen könnte dieser Nordwind vielerorts nachlassen. „Dazu steht uns wohl eine wolkenlose Nacht bevor, die die Wärme ins All abstrahlen lässt“, so Rieder. Das wären also für die jungen Pflanzen und Früchte die denkbar ungünstigsten Bedingungen. Rieder: „Wo der Wind nachlässt, ist auch in den Obst- und Weinbaugebieten in der Nacht mit minus 3 Grad zu rechnen, in Mulden eher mit minus 5 Grad“(in Alpentälern mit Schnee sind sogar rekordverdächtig niedrige minus 10 Grad möglich).
Wie berichtet versuchen Landwirte fieberhaft mit verschiedensten Mitteln, gegen den Frost anzukämpfen. Mittlerweile gibt es sogar Hilferufe nach freiwilligen Helfern (z. B. am Weingut Schloss Gamlitz), um den Bauern beim „Einpacken“der jungen Pflanzen zu helfen.