Schnee, Frost, Sturm: Land im Ausnahmezustand
Fahrzeuge (auf Sommerreifen) stundenlang gesperrt werden, gestern Vormittag kam hier noch eine Karambolage mit vier Autos und einem Lkw hinzu.
In den restlichen Landesteilen hat man es mit anderen Extremen zu tun: Hier gibt es Dutzende Einsätze wegen Sturmschäden, der Nordwind fegte mit bis zu 120 km/h übers Land. Während es im Norden genug Niederschläge gab, hat im Süden der starke Wind die grassierende Trockenheit verschärft – so musste bei Murau die Bahnstrecke gesperrt werden, nachdem Funkenflug an mehreren Stellen zu Bahndammbränden geführt hat. Nahe Maria Lankowitz hat ein vom Wind umgedrückter Baum einen Strommast getroffen, was wiederum einen Waldbrand ausgelöst hat.
Als wäre das alles nicht schon genug, kommt nun auch noch der Frost hinzu. Meteorologe Hannes Rieder prognostizierte für die vergangene Nacht minus 10 Grad in schneebedeckten Gegenden – und immerhin auch minus fünf Grad in den Obst- und Weinbauregionen. „Vor allem in den Beckenlagen wird es da brenzlig.“Welcher Schaden dadurch angerichtet wird (im Vorjahr waren es mehr als 100 Millionen allein in der Steiermark), hänge stark davon ab, wann der Wind nachlasse. Je später, desto später wird es auch kalt. „Es wird aber auch Gegenden geben, wo es bei klarer Nacht schon gegen 22 Uhr ins Minus dreht“, so Rieder.
Deshalb waren in der Nacht auf heute landesweit Tausende Bauern im Einsatz, um mit verner schiedensten Mitteln gegen den Frost anzukämpfen. Vom Land gibt es hierfür eine eigene Ausnahmeverordnung, die etwa das Abbrennen von Strohballen oder Schwedenfeuern zur Frostbekämpfung erlaubt. Diesbezüglich standen auch Hunderte Feuerwehrleute wieder die ganze Nacht bereit und hielten oftmals Feuerwache.
Während es heute durchwegs strahlend sonnig wird, dürfte die nächste Nacht nicht mehr ganz so kalt werden, so Rieder. Am Dienstag seien schon wieder 20 Grad möglich. Und wann bekommt der Süden endlich Regen? Dazu Rieder: „Ab Mitte der nächsten Woche sieht es danach aus, dass sich die Wetterlage, die uns so viele Extreme beschert hat, umstellt und auch feuchte Luft von Süden kommt.“