Ratlose Staatsverweigerer besuchen Gericht
Rund 30 Staatsverweigerer versammelten sich gestern im Straflandesgericht Graz – aber der Spuk war rasch vorbei.
Rund 30 Anhänger des „Staatenbundes Österreich“trafen sich gestern vor dem „ehemaligen Straflandesgericht“in Graz. Die Staatsverweigerer erkennen ja die Autorität Österreichs, der „Firma Österreich“, nicht an. Daher wohl der Zusatz „ehemalig“.
Anlass war ein ursprünglich angesetzter, aber längst verschobener Prozess gegen Staatsverweigerer. Neue Aktualität erhielt die Aktion durch die Festnahme von 26 Staatsverweigerern unter anderem wegen des Verdachts der Beteiligung an einer staatsfeindlichen Vereinigung und schweren gewerbsmäßigen Betrugs am Donnerstag.
Einige Aktivisten sind sogar aus Vorarlberg, Tirol und Oberösterreich angereist und suchen im Gebäude ratlos den richtigen Saal. Schwurgerichtssaal? Der ist versperrt.
Im Warten plaudern sie bereitwillig über ihre Anliegen: „Wussten Sie, dass die Leibeigenschaft nie abgeschafft wurde?“, fragt eine Oberösterreicherin. „Sie wurde nur durch das Finanzsystem ersetzt.“Wie es weitergeht, nachdem die führenden Köpfe verhaftet wurden? „Ich weiß es nicht. Wir sind ja alles Individuen.“
Aber alle, auch „Präsidentin“Monika U., würden bald frei sein, weil sie keine Verbrechen begangen haben. „Sie ist nur das Sprachrohr. Sie spricht so schön, weil sie direkt vom Herzen spricht.“Vier Richter arbeiten daran, die schiere Zahl der anstehenden Haftverhandlungen rasch abzuarbeiten. Gestern kamen zwei Verhaftete tatsächlich frei, weil sie laut Staatsanwaltschaft „kooperativ“waren. Dafür gab es in Tirol eine neue Verhaftung.