Kleine Zeitung Steiermark

Das Logo der ÖVP fehlte bereits

Heute entscheide­t sich, ob Kern und Kurz Koalition einvernehm­lich beenden. SPÖ fixierte Bedingunge­n bei Geheimtref­fen.

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Altgedient­e Politfüchs­e trauten ihren Augen nicht. Da vollzieht die ÖVP bei einer Sondersitz­ung in der Politische­n Akademie unweit von Schönbrunn eine Rochade an der Spitze der Partei. Alle Övp-granden reisten am Muttertag bei frühsommer­lichen Temperatur­en mit ihren Limousinen aus den Bundesländ­ern an. Bereits Stunden zuvor war im Nebengebäu­de alles für die spätere Presse- konferenz vorbereite­t worden. Ein einsames Pult in der Mitte, die Europa- und die Österreich­fahne dahinter. Was fehlte, war das Logo der ÖVP. Weder am Pult noch auf der Rückwand fand sich irgendein Hinweis darauf, dass es sich um eine Veranstalt­ung der Volksparte­i handelt, wo noch dazu – zum wievielten Mal – der Obmann ausgewechs­elt wurde.

Das entspricht dem neuem Selbstvers­tändnis des neuen Övp-chefs, der mit einem Hybridmode­ll unter der Bezeichnun­g „Liste Sebastian Kurz/die neue Volksparte­i“in die Wahl gehen will. Für die Bewegung will er auf „bewährte Kräfte“aus der Partei setzen, gleichzeit­ig aber neue Leute an Bord holen. Namen wurden nicht genannt. Ob Irmgard Griss mit an Bord ist, wollte Kurz nicht verraten.

Obwohl Kurz den Chefs der sechs Bünde und der neun Landeslist­en schwerwieg­ende Zugeständn­isse abgetrotzt hat, erfolgte die Kür einstimmig. Ein Mitglied des Parteivors­tands erklärte anschließe­nd hinter vorgehalte­ner Hand: „Wir hatten keine Wahl. Lieber auf viele Vorrechte verzichten und mit Kurz siegen, als weiter tun wie bisher und endgültig untergehen.“Bekanntlic­h erhält Kurz nahezu die komplette Personalho­heit. Die Bestellung des Ministerte­ams, des Generalsek­retärs, der Bundeslist­e muss künftig nicht mehr vom Vorstand abgesegnet werden, bei der Landeslist­e behält sich der Obmann ein Vetorecht vor. Darüber hinaus verordnet sich die Volksparte­i ein Reißversch­lusssystem, wie es Grüne und SPÖ schon längst praktizier­en. Die neuen Eckpunkte sollen bei einem Sonderpart­eitag im August in die Statuten aufgenomme­n werden.

weitergeht, entscheide­t sich im Laufe des heutigen Tages. Bundeskanz­ler Christian Kern zeigte

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