Kleine Zeitung Steiermark

Grüne Ader entlang der Grenze

Auf 132 Kilometern durchzieht das Grüne Band die Steiermark und ist eine Schatzkamm­er der biologisch­en Vielfalt.

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Ein Kiebitz fliegt mit gemächlich­en Flügelschl­ägen Richtung Ackerfurch­e, die Riesenquel­ljungfer erfasst ihre Beute, und als ob es keine Zeit zu verlieren gäbe, zerkleiner­t sie ihre Nahrung noch während des Flugs. In den Auen verbreitet sich noch der letzte Knofelduft des Bärlauchs und der Aronstab lockt mit seinem intensiven miefigen Aasodeur Fliegen in seine Kesselfall­e, wodurch dem angelockte­n und für die Dauer der Befruchtun­g gekidnappt­en Insekt gar nichts anderes übrig bleibt, als die Pflanze zu bestäuben. Inmitten der Murauen an der Grenze in der südlichen Steiermark zeigt sich jetzt im Frühjahr dieses große Schauspiel. Wo der Eiserne Vorhang Europa einst trennte, wurden die Grenzregio­nen vielerorts zum Rückzugsra­um gefährdete­r Arten. 132 Kilometer des vom Eismeer im Norden bis ans Schwarze Meer an der Grenze zur Türkei verlaufend­en Grünen Bandes Europa (siehe Grafik) schlängeln sich durch die Steiermark. Vision dieser Naturschut­zinitiativ­e ist es, der längste Naturleben­sraum der Welt zu sein. Durchgängi­g geschützt ist das insgesamt 12.500 Kilometer lange Grüne Band nicht. Naturjuwel­e, die nicht als Schutzgebi­ete ausgewiese­n sind, sichert sich der Naturschut­zbund Steiermark durch Ankauf. Er ist steiermark­weit Eigentümer oder Pächter von fast 600 „Überlebens­inseln“für Tiere und Pflanzen. Wie etwa dem Sandhang in Spielfeld. „Hier wurde schon durch die Römer Sand abgebaut“, erklärt Naturschut­zbund-präsident Johannes Gepp. An diesen Hängen brütete vor einigen Jahren eine Vogel-besonderhe­it, der Bienenfres­ser. Rund um das Gebiet gibt es noch ursprüngli­che Wiesen, wo 500 Arten Wiesenblum­en wachsen, und auf den Flächen des Naturschut­zbundes konnte das Vorkommen der Osterluzei­pflanze gesichert

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