Thiem an der Schwelle zum Triumph
Dominic Thiem forderte Rafael Nadal im Finale von Madrid voll, erreichte ihn aber noch nicht. Verlorenes Tiebreak entschied.
Ein paar Körnchen fehlen noch zur großen Sandwahrheit. Dominic Thiem grub an diesem Sonntagabend auf dem Plateau von Madrid Tennis auf höchstem Niveau aus, doch mit dem Muskelspiel des Rafael Nadal konnte der Österreicher letzten Endes nicht ganz mithalten. Bemerkenswert ist aber die stete Aufwärtsbewegung, die der 23-Jährige in dieser Saison vollzieht. Zwei Wochen nach der 4:6, 1:6-Niederlage in Barcelona forderte Thiem den Spanier im Endspiel vor dessen Heimpublikum bis an dessen Leistungsgrenze. Die nach 2:17 Stunden eingetretene 6:7 (8), 4:6-Niederlage muss daher als Bonusmatch verzeichnet werden. „Es war ein unterhaltsames, schönes Spiel, danke für den großen Kampf “, meinte Thiem in seiner Ansprache auf der Anlage in Richtung Nadal und gab damit vor den 12.500 Zuschauern zu verstehen, dass er gedenkt, den großen Sandplatz-meister so bald wie mög- lich, vielleicht schon diese Woche in Rom, wieder herauszufordern.
der Niederösterreicher jenen kritischen Punkt überwinden, an dem er im Finale von Madrid hängenblieb. Im Tiebreak von Durchgang eins fand Thiem zwei Satzbälle vor, nachdem er sich wiederholt zurückgekämpft hatte. Just ein selbst verschuldeter knapper Outball kostete ihn den Satz. Zuvor hatte die neue Nummer sieben der Welt beim Stand von 4:5, 0:40 den Verlust noch verhindert. Auch dieses kurzzeitige, weil unerwartete Comeback ist als Entwicklungsschritt zu werten. Thiem weiß dennoch, dass er seine Eigenfehlerquote weiter senken muss. 29 hatte er zu verzeichnen, Nadal unterliefen 18 Unerzwungene. Der Mann aus Mallorca nützte seine ganze Klasse aus, um Thiem gleich das erste Aufschlagspiel im zweiten Satz abzunehmen. Das genügte für den Sieg.