Baustopp wegen Ns-funden
Die Baustelle für das Jugendzentrum am Grünanger steht derzeit still. Die Funde wurden vorübergehend unter Denkmalschutz gestellt.
Exakt 14 Tage nach dem Baustart am 2. Mai müssen die Bagger am Grünanger nun stillstehen. Dort, in der Theyergasse, wo die Stadt ein Jugendzentrum errichten will, wurde nun ein Baustopp verhängt – zumindest vorübergehend, weil Archäologen im südlichen Teil des Grundstückes einen Luftschutzdeckungsgang des einstigen Lagers Liebenau entdeckt haben. Diese Relikte aus dem größten Zwangsarbeitslager in Graz mit damals etwa 5000 untergebrachten Personen sind auf einer Länge von etwa 30 Metern besonders gut erhalten, und, wie Archäologe Gerald Fuchs meint, „im Gesamtkontext eine Besonderheit“. Tatsächlich sind Belüftungsschächte, Schlitze für die Rahmen der Luftschutztüren, Notausstieg oder Wandhalterungen für die Kerzen in ausgesprochen gutem Zustand.
„Der Fund ist durchaus bedeutsam und die Freilegungen und die Arbeiten sowie die Einleitung des Ermittlungsverfahrens liefen in absolut korrekter Vorgehensweise ab“, so Bernhard Bebert, Abteilungsleiter für Archäologie im Bundesdenkmalamt. Er war es auch, der die Funde unter Denkmalschutz stellte – zumindest vorerst ist das ein Baustopp. Allerdings: „Denkmalschutz heißt nicht, dass hier nicht gebaut werden darf, sondern dass Relevantes erhalten und gesichert wird“, so Hebert. Der endgültige Bescheid über den Denkmalschutz wird in den nächsten Tagen erwartet.
spricht man angesichts des Fundes bereits von einer Verzögerung „von ein paar Wochen“. Der zuständige Stadtrat Kurt Hohensinner betont: „Für mich ist klar, dass diese Funde erhalten und im Sinne des Gedenkens zugänglich gemacht werden müssen. Unser Ziel ist es deshalb, eine Planung zu realisieren, die beide Nutzungen – Gedenken und Jugendzentrum – möglich macht.“