Pfleger häufig mit Gewalt konfrontiert
sei mit Würgemalen ins Spital gegangen. Von ihrem Arbeitgeber hätte sich die Heimhelferin eine Verlegung des aggressiven Klienten in eine spezielle Einrichtung gewünscht, das sei nicht passiert.
„Vor allem in der Langzeitpflege kann es zu aggressiven Verhaltensformen kommen“, erklärt die Pflegedienstleiterin der Geriatrischen Gesundheitszentren, Waltraud Haas-wippel. „Unsere Mitarbeiter haben schon seit Jahren entsprechende Fortbildungen.“Mit Deeskalationsmanagement, Fortbildungen zum Erkennen von Ge- walt, Supervisionen und Coachings werden Mitarbeiter sensibilisiert. Unterschiedliche Pflegekonzepte tragen dazu bei, dass verwirrte oder an Demenz erkrankte Menschen gar nicht in die Situation kommen, aggressiv zu werden. „Natürlich kann es trotzdem zu einem Übergriff kommen, dafür haben wir eine Hotline eingerichtet.“
Auch am Lkh-universitätsklinikum Graz wurden nach einer Evaluation 2012 Maßnahmen eingeleitet. „Es gibt dreitätige Seminare mit externen Trainern“, erklärt Philipp Kopp vom Sicherheitstechnischen Dienst der Kages. Inhalt der Schulungen sind Deeskalation und gewaltfreie Kommunikation. Neben Selbstverteidigungskursen erfahren die Mitarbeiter auch die rechtlichen Grundlagen zu Notwehr.
Geschult werden Mitarbeiter in jenen Bereichen, wo es am häufigsten zu Vorfällen kommt, wie Chirurgischer Ambulanz und Erstaufnahmebereichen. In den letzten drei Jahren gab es jeweils vier Vorfälle, bei denen Mitarbeiter verletzt wurden. 20 bis 25 verbale Drohungen oder Angriffe ohne Verletzung würden pro Jahr gemeldet.