Nicht mehr lange das fünfte Rad am Wagen
tigt, um zwölf Play-off-teilnehmer zu ermitteln. Und erst dann geht es richtig um den Hotdog. „Du kannst mit einer guten Phase zur rechten Zeit eine Saison retten, umgekehrt aber auch alles verspielen. Das hat absolut seinen Reiz.“Abstiegskampf? Im Land der geschlossenen Ligen ein Fremdwort.
Royer, der einzige Mls-österreicher, wohnt in Jersey. Eine
Bgute halbe Stunde dauert die Fahrt nach Newark, wo sich das Trainingszentrum befindet. „Klein, aber fein“, sagt Royer. „Ich muss ehrlich sagen, ich hatte in keiner Mannschaft ein so cooles Miteinander wie hier. Die amerikanische Mentalität aus Lockerheit und Professionalismus ist faszinierend.“ei der körperlichen Vorbereitung werden keine halben Sachen gemacht. Was auch nötig ist, wenn man bei Auswärtsspielen manchmal vier Tage unterwegs ist und der Spielplan von März bis zum Finale im Dezember keine
WPausen kennt – nicht einmal, wenn das Us-team spielt. „Dann müssen die Klubs eben auf ihre Nationalspieler verzichten“, erklärt Royer. eiter geht es zur Redbull-arena. Hier treffen wir Media Officer Gordon Stevenson, der nicht ohne Stolz erzählt, dass das 25.000 Zuschauer fassende Stadion mittlerweile zu mehr als 80 Prozent ausgelastet ist. Davon können sie in Salzburg nur träumen. In New York gelten die Red Bulls deshalb als der beliebtere der beiden Klubs, „weil er mehr Tradition hat“, wie Fotograf Bernie Minoso glaubhaft versichert. Seit 2006 engagiert sich der Dosengigant beim 1995 gegründeten Verein, der vorher New York Metro Stars hieß und Ikonen wie Lothar Matthäus in den Big Apple lockte. So viel zur Traditionsdebatte.
AEuch aktuell sorgt ein deutscher Weltmeister dafür, dass die MLS in Europa schlagzeilentauglich ist. Seit Bastian Schweinsteiger im März zu Chicago Fire, bis vor Kurzem noch als schlechtester Klub des Landes verschrien, wechselte, sind die Medien Feuer und Flamme für den Us-fußball. Royer hat das direkte Duell gegen den Deutschen mit 2:1 gewonnen und dabei einen Assist beigesteuert. „Wir haben nachher Trikots getauscht und uns unterhalten. Er ist ein echt netter Kerl, der der Liga natürlich sehr guttut.“xakt 4,96 Millionen Euro, Prämien exklusive, verdient Schweinsteiger. Damit ist er allerdings nur der siebentbeste Verdiener der Liga. An der Spitze steht der Brasilianer Kaka, dem Orlando City 6,58 Millionen Euro überweist. Trotzdem ist es ein harter Kampf der Soccer-gemeinschaft, sich gegen die Platzhirsche American Football, Baseball, Basketball und Eishockey durchzusetzen. Die Vision ist jedenfalls, daran lassen die Verantwortlichen keinen Zweifel, eines Tages auf Augenhöhe mit den „Big Four“zu sein. Und spätestens dann fragt keiner mehr, ob sie etwa spinnen, die Amis.