Kleine Zeitung Steiermark

Der Bewacher des Rosa Trikots

Tom Dumoulin trägt heute das „Maglia Rosa“, das Rosa Trikot des Giro-führenden, in die Alpen. Georg Preidler wird dem Niederländ­er den steilen Weg nach Bormio (Eurosport, live, 15 Uhr) auf der härtesten Etappe der 100. Auflage ebnen.

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Georg Preidler sind die Strapazen der vergangene­n Tage anzumerken. Der zweite Ruhetag beim Giro d’italia käme dem Grazer gerade recht, erzählt er. Die Beine sind schwer, als er zum Auslockern auf das Rad steigt. Preidlers Team „Sunweb“musste in den vergangene­n Tagen ordentlich schuften, immerhin gilt es, das Rosa Trikot des Führenden im GC – der General Classifica­tion – zu verteidige­n. Seit dem Einzelzeit­fahren in Montefalco (10. Etappe) trägt Tom Dumoulin das begehrte Stück Stoff und geht damit in die dritte Woche – das finale Kräftemess­en mit den Alpenpässe­n. „Rechnen konnten wir damit nicht, aber spekuliert haben wir ein wenig“, sagt Preidler, „ich hätte aber nicht gedacht, dass Tom auf dem Berg so stark ist und auch eine Bergankunf­t gewinnt.“Doch der Niederländ­er hatte schon eine Vorahnung. „Einen Tag vor dem Blockhaus war er neben mir in der Spitzengru­ppe und hat gesagt, dass er dann im Zeitfahren ins Rosarote fahren will. Ich habe mir nur gedacht: ,Um Gottes willen, was denkt denn der?‘ Und dann hat er es wirklich durchgezog­en.“

der anderen Teams auf den fliegenden Holländer geht heute (Eurosport, live, 15) weiter und das auf der Queenstage, der härtesten Etappe des 100. Giros. 222 Kilometer von Rovetta nach Bormio warten mit drei knusprigen Pässen: dem Mortirolo (1854 Meter Seehöhe), dem Stilfser Joch (2488) und dem Umbrailpas­s (2502). Was auf Preidler zukommt, wird erst bei der Teambespre­chung ausgegeben, eine Vorahnung hat er: „Den Mortirolo-pass hinauf ein hohes Tempo fahren und dann vielleicht noch ein bisschen vom Stelivo nehmen. Ab da werden sie eh attackiere­n. Die anderen Teams werden in den kommenden Tagen sicher versuchen, uns zu zerreißen, aber so stark wie Tom bergauf fährt, können sie probieren, was sie wollen. Sie werden uns los, aber ihn nicht.“

auf der Queenstage Platz drei, das kann er sich heuer abschminke­n: „Für mich wird in der dritten Woche nichts mehr rausschaue­n. Aber wenn man um den Sieg fährt, sind die eigenen Ambitionen vergessen. Klar spekuliert man, dass man selbst Chancen bekommt, aber es tut nicht weh, wenn man für jemanden fahren muss. Dafür bekomme ich bezahlt und das tue ich das restliche Jahr auch.“

Die anderen Klassement-fahrer zeigten bislang nicht groß auf, Nairo Quintana (Movistar/ +2:41), Thiaut Pinot (FDJ/+3:21) und der Hai aus Messina Vincenzo Nibali (Bahrein/+3:40) liegen aufgefädel­t hinter Dumoulin. „Leicht wird es sicher nicht, aber wir werden sehen, wie die anderen Teams fahren. Wenn man selbst auf einem langen Anstieg als Helfer abreißt,

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