Bei Menschenhandel handelt auch die FIFA
WBenn Diego Simeone den Begriff „Protection of Minors“hört, dann wird der Wirbelwind und Cheftrainer von Atletico Madrid erst so richtig zum Vulkan.
Der ehrgeizige Diego ist bekanntlich in der Coachingzone der impulsivste aller Startrainer: Im schwarzen Anzug, meist mit dunkelblauem Hemd und Krawatte, ist er ein Turbo seines Teams, der mit Puls 170 mehr läuft als viele seiner Spieler.
Aber kehren wir doch in den juristischen Alltag zurück: „Protection of Minors“, also der Schutz minderjähriger Spieler bei internationalen Transfers, wurde nämlich zu einem Lieblingsthema des Weltfußballverbandes FIFA: arcelona und Real Madrid lassen grüßen. Wobei hohe Geldstrafen die eine Sache sind. Aber was den großen Klubs tatsächlich Schmerzen bereitet, sind temporäre Transfersperren. Eben hat der Internationale Sportgerichtshof CAS ein Sommertransferverbot gegen Atletico ausgesprochen. Der Klub tobt.
Doch was bedeutet eigentlich ein derartiges Transferverbot?
Wkönnen Spieler zwar verkaufen, aber keine neuen holen und registrieren.
und der CAS haben Artikel 19 des Regulativs aktiviert, wonach ein Spieler nur dann international transferiert werden darf, wenn er mindestens 18 Jahre alt ist (mit ganz wenigen Ausnahmen, der die FIFA zustimmen müsste).
geht es der FIFA darum, den florierenden Menschenhandel mit acht- bis zehnjährigen Südamerikanern zu stoppen. Während die großen Klubs argumentieren, den Talenten in ihren mondänen Trainingszentren in Europa eine bessere Ausbildung als in Südamerika bieten zu können, handelt es sich in den Augen der FIFA um nichts anderes als modernen Menschenhandel. Der CAS will auch nicht warten und zusehen, bis sich Barcelona, Real oder Atletico um einen Dreijährigen streiten. as bleibt Atletico über? Anderen Topklubs zusehen, wie sich diese Topspieler angeln. Und was bleibt Diego Simeone? Hemd und Sakko wechseln, sein Puls schnellt noch weiter in die Höhe ...