Buschmückenplage: Der Siegeszug der Exoten
Asiatische Buschmücken haben in der Südsteiermark die heimische Gelse schon verdrängt. Lästig: Sie stechen auch tagsüber.
dass sie den Weg in den Norden, übers Burgendland bis nach Ungarn geschafft habe: „Auch über den Wechsel nach Niederösterreich ist sie schon gewandert.“Seidels Kritik: „Egal ob beim Bau von Rückhaltebecken, Wasserkraftwerken oder auch Tourismusprojekten, die Behörden ignorieren das Thema Gelsen völlig. Sie unternehmen nichts, um die Verbreitung zu bremsen.“Und bereiten so das Feld für den Siegeszug auf.
hat die heimtückische Buschmücke die heimische Gelse schon fast völlig verdrängt, weiß Franz Rein- thaler vom Hygiene-institut der Med Uni Graz: „Die Buschmücke hat einen längeren Brutzeitraum, beginnt früher im Jahr, ihre Eier ins Gewässer zu legen.“Und „unsere“Culex pipiens lege ihre Eier nicht in Wasser, in der bereits eine andere Brut zu finden sei.
Außerdem spitzt schon der nächste Exot den Rüssel. Seidel hat in unseren Breiten – in Kärnten – auch schon eine koreanische Tigermücke entdeckt. Reinthaler weiß von einem Einzelfund im Dreiländereck Slowenien, Ungarn, Steiermark zu berichten: „Doch etabliert hat sich diese Stechmücke nicht.“Seidel sieht hier auch keine so große Gefahr wie bei der Buschmücke , weil sie keine Bestände bilde.
Mit dem Einzug der Exoten steigt die Angst vor Infektionen. Die Tigermücke ist Überträger des Gelb-, Denguefiebers und des West-nil-virus, das auch die Buschmücke in sich tragen kann. Doch Reinthaler beruhigt: „Es gibt noch keine Krankheitsfälle bei uns. Das West-nil-virus wurde in der bisher einheimischen Gelse bereits nachgewiesen.“Man müsse wachsam bleiben, aber er schätze die Gefahr solcher Infektionen gering ein.