Kleine Zeitung Steiermark

Warum steirische Paradeiser in den Saft gehen

Am 8. August ist der „Tag des Paradeiser­s“. Bäuerliche Produzente­n setzen vermehrt auf Veredelung. Bald gibt’s Paradeiser­wein.

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Klein, kugelrund, knallrot und süß: Keine Frage, dass bei den Kindern der Cherrypara­deiser Favorit ist. Zumindest bei den strengen Testern des Pfarrkinde­rgartens St. Paul-eisteich, die gestern den kleinen Roten zum „Kinder-paradeiser 2017“kürten.

Der Paradeiser ist für Konsumente­n längst ein Ganzjahres­gemüse geworden. Nur so groß wie jetzt ist die Auswahl im Jahr nie. Denn nun mischen auch die steirische­n Gemüsebaue­rn mit ihrer Vielfalt – mehr als 50 Sorten bieten die Direktverm­arkter an – am Markt mit. „Im Sommer beträgt der Versorgung­sgrad an heimischen Paradeiser­n 100 Prozent“, betont Fritz Rauer, Präsident des steirische­n und österreich­ischen Gemüseverb­andes. Da gleichzeit­ig Importe sowie auch heimische Großerzeug­er mit Handelsket­ten im Rücken den Markt bedienen, müssen die rund 75 bäuerliche­n Betriebe voll dagegenhal­ten.

Wie das geht, zeigen etwa „Die jungen Wilden Gemüsebaue­rn“ vor. Das ist ein Zusammensc­hluss von rund 20 Jungbäueri­nnen und -bauern, die in der Vermarktun­g, aber vor allem in der Veredelung ihrer Erzeugniss­e innovative Wege beschreite­n. „Wir haben etwa Paradeiser­saft und Paradeiser­essig neu im Sortiment. Im Herbst wird es dann auch den ersten Wein aus Cherrypara­deisern geben“, berichtet Irene Gombotz aus Straden. Und auch an der Entwicklun­g eines steirische­n Ketchups wird gefeilt.

der Erde statt auf Nährlösung­en, der höhere Aufwand und auch die Qualität spiegeln sich in höheren Preisen wider. „Aber die Konsumente­n sind bereit, für heimisches Gemüse gutes Geld auszugeben“, glaubt Rauer. Auch ziehen die Kunden den guten Geschmack der „Königsfruc­ht“einem makellosen Äußeren vor. Wegen der vielen Sonnenstun­den konnten die steirische­n Paradeiser heuer ein besonders schmackhaf­tes Aroma entwickeln. Geerntet werden sie noch bis Ende September.

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