Hermann Glettler geht – und niemand kommt
Die Tiroler freuen sich: Nach 22 Monaten kommt mit Hermann Glettler ein neuer Bischof. Unmut gibt es über die lange Dauer des Entscheidungsprozesses. Einige hätten gerne einen gebürtigen Tiroler im
Dom zu St. Jakob in Innsbruck gesehen – Diözesanadministrator Jakob Bürgler, er zählte zum engsten Favoritenkreis, ist beispielsweise gebürtiger Osttiroler.
In der Steiermark freut man sich über Glettlers Berufung, sieht den Weggang aber auch mit einem weinenden Auge, zähle er doch zur kleineren Zahl von Priestern mit Leitungskompetenz. Aber wie werden die Lücken geschlossen, die der künftige Bischof von Innsbruck hinterlässt? b die Funktion des Bischofsvikars nach Glettlers Abschied wieder besetzt wird, sei „derzeit völlig offen“und obliegt allein Bischof Wilhelm Krautwaschl. In der Diözese hört man freilich, dass die Agenden „Caritas und
OEvangelisation“für Glettler maßgeschneidert gewesen seien. Kommt hier kein Nachfolger, dann hätte Krautwaschl mit Heinrich Schnuderl nur noch einen Vikar für die Agenden Gesellschaft, Medien, Kultur und Wissenschaft. uch in der Pfarre Graz-st. Andrä, die Glettler nach 17 Jahren verlassen hat, als er 2016 Bischofsvikar geworden ist, ist noch nicht alles geordnet. Hier gibt es derzeit keinen eigenen Pfarrer mehr. Nach einjährigem Intermezzo von Dariusz Kochanski ist nun Alois Kölbl Provisor von St. Andrä/ Karlau/st. Lukas – zusätzlich zu seinen Aufgaben als Grazer Hochschulseelsorger. Mit Glettler verbindet den 49-Jährigen die Kunst: Der Theologe und Kunsthistoriker sitzt in der Kunstkommission der Diözese und holte etwa zuletzt den tschechischen Künstler Patrik Hábl für eine Fasteninstallation nach Graz.
Bernd Hecke, Monika Schachner Alois Kölbl ist nun in Grazst. Andrä
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