Eine digitale Vision für Europa
Der Eu-gipfel am Freitag steht aber wohl ganz im Zeichen von Merkels Wahl und Macrons Rede.
Zu einem Digital-gipfel kommen an diesem Freitag die 28 Eu-staats- und Regierungschefs in der estnischen Hauptstadt Tallinn zusammen. Erklärtes Ziel der gastgebenden Eu-ratspräsidentschaft ist es, dabei ein gemeinsames Verständnis einer Vision für ein digitales Europa bis 2025 zu entwickeln. Weitere Themen vom Brexit bis zur Türkei könnten beim Abendessen am Donnerstag besprochen werden. Freitagmittag findet dann der eigentliche Digital-gipfel im Kulturzentrum von Tallinn statt.
Thema des Abendessens, das unter der Regie von Ratspräsident Donald Tusk stattfindet und zu dem alle 28 Staats- und Regierungschefs, also auch die britische Premierministerin Theresa May, eingeladen sind, ist die Zukunft Europas ein Jahr nach dem informellen Eu-gipfel von Bratislava, als sich erstmals nach der Brexit-abstimmung die übrigen 27 Chefs zur Zukunft beraten haben. Dabei ist offen, welche Themen in diesem Zusammenhang noch angesprochen werden könnten. Die Staats- und Regierungschefs könnten frei das Wort ergreifen, hieß es aus dem Umfeld des Eu-vorsitzes. Beobachter erwarten, dass es insbesondere um die Reformideen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron gehen wird und um den ersten europäischen Auftritt der deutschen Kanzlerin Angelika Merkel nach ihrer Wiederwahl. Für Kanzler Christian Kern ist es das letzte Treffen mit seinen Euamtskollegen vor der Nationalratswahl.
Das Abendessen beginnt erst um 21 Uhr in einem Kunstmuseum. Um den informellen Charakter der Veranstaltung zu betonen, sind keine Pressebriefings vorgesehen. Die Digitalisierung als durchgehender roter Faden für alle Eu-politiken ist eine Art Markenzeichen des estnischen Ratsvorsitzes, das baltische Land gilt in dem Bereich als weit fortgeschritten.