Zum 60er wird er bekocht
Starkoch, Unternehmer, omnipräsenter Fernseh-schnauzbart: Johann Lafer feiert heute seinen 60. Geburtstag. Alles Gute!
Ob Safranfäden oder Bratenfond, edle Pralinen mit seinem Konterfei, Tischläufer und Ofenhandschuhe mit Lafer-aufdruck, ganze Produktpaletten für WMF, Kenwood, Villeroy & Boch oder Weber Grill, ein Brettspiel namens „Johann Lafer – Welt der guten Küche“, mehr als 60 Bücher in 20 diversen Verlagen oder die Dauerpräsenz in den deutschen Wohnzimmern mit mindestens 3000 Tv-auftritten: Am freundlichen Lächeln von Johann Lafer kommt niemand vorbei, der sich auch nur ansatzweise fürs Kochen interessiert.
Rechtzeitig zum 60. Geburtstag des wohl größten steirischen Exportschlagers in Deutschland sind jüngst noch zwei Produkte dazugekommen: Der Jahreszeiten-verlag bringt just heute die erste Ausgabe eines Genießermagazins mit dem Titel „Johann Lafer“auf den Markt, das fortan vierteljährlich erscheinen soll. Und bei GU erscheint mit „Johann Lafer – Das Beste“eine „Kochbibel“, die der Verlag als das „Vermächtnis des beliebten Meisterkochs“bezeichnet.
Auch wenn das Wort „Vermächtnis“schon gefährlich nach Küchen-pension klingt, ist das Gegenteil der Fall: „Solange die Gesundheit mitspielt und ich Anerkennung und Sympathie von anderen bekomme, koche ich weiter“, erzählte Lafer kürzlich einer Tageszeitung. abei ist er nur wenige Wochen vor dem runden Geburtstag zu seinen Anfängen zurückgekehrt: Er kochte im August im Rahmen des Food Festival Graz dort auf, wo er vor 44 Jahren seine Karriere
Dbegonnen hatte, im Grazer „Gösser Bräu“. Lafers Erinnerungen daran: eine solide Grundausbildung – und eine Narbe am linken Zeigefinger, vom Emmentalerbacken. „Auf den Finger könnte man Gösser draufschreiben“, lachte Lafer bei seinem Küchen-comeback in Graz. Damals, als 16-jähriger Lehrbub, sei er allerdings kurz davor gewesen, aufzugeben – 50 Kilogramm Gulasch-zwiebeln pro Tag reichten ihm.
„Hansi“blieb den Eltern zuliebe bei der Lehre, das anfängliche Heimweh nach seinem Heimatort St. Stefan im Rosental wich dem Hunger auf die weite Welt – und einer steilen Karriere: Mit 23 war er bereits „Bester Patissier Deutschlands“, ein Jahr später arbeitete er bei Eckart Witzigmann in der „Aubergine“, mit 30 erkochte er einen zweiten Michelinstern für das Restaurant seiner späteren Frau Silvia Buchholz.
Die dunklen Schatten der für Lafer „sehr schmerzhaften“, aber abgeschlossenen
Steueraffäre
Ob Grill-, Koch- oder Backshow: Lafer war rund
3000 Mal im TV vom Vorjahr sind längst verblasst – auch angesichts der vielen Auszeichnungen, die Lafer im Lauf der Jahre erhalten hat, darunter das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Dazu kam eine erfolgreiche Kooperation mit Steiermark Tourismus – als unermüdlicher Botschafter für viel mehr als „nur“Kernöl. ine große Feier zum Sechziger hat der umtriebige Koch-unternehmer übrigens heute nicht geplant: Er lässt sich gemütlich im engsten Familienkreis bekochen.
EEin Sanitäter, der zum Tatort angefordert wurde, erinnert sich: „Es hieß, es sei ein Selbstmord. Und Wiederbelebungsversuche seien erforderlich.“Als die Rettungskräfte im Februar dann in dem Haus in Kirchberg an der Raab ankamen, „standen wir einem geschockten Mann gegenüber“, führte ein anderer Sanitäter beim gestrigen Prozess am Grazer Straflandesgericht aus. Dieser „geschockte Mann“ist wegen Mordes angeklagt – er soll seine Frau getötet, das Ganze aber als Freitod inszeniert haben.
„Fast hätte die Täuschung geklappt“, erklärte Staatsanwältin Ines Eichwalder, „die Polizei ging zunächst von Selbstmord durch Erhängen aus.“Allerdings soll, so die Anklage, der 37-Jährige seine Frau erstickt haben, weil sie ihn verlassen wollte. „Um den Mord als