Mord als Suizid inszeniert: Lebenslang
Oststeirer (37) will seine Ehefrau erhängt aufgefunden haben. Gerichtsmediziner und Geschworene nahmen ihm das aber nicht ab.
Selbstmord zu tarnen, legte er ihr ein Kabel um den Kopf, baute einen Stapel auf und legte die bereits leblose Frau auf den Boden.“Zur Rettung habe er am Telefon dann gesagt, dass er seine Frau erhängt aufgefunden habe. „Das Opfer hatte aber keinen Grund, sich zu töten. Die Frau war glücklich, wollte einen neuen Lebensabschnitt beginnen“, formuliert die Anklägerin. Deshalb wurde eine Obduktion der Leiche angeordnet – das Gutachten unterstrich den Verdacht, denn der Hals der 30-Jährigen wies keinerlei Strangulationsmale am Hals auf.
Als der Verdächtige damit konfrontiert wurde, ins Visier der Ermittler geriet, tischte er eine neue Variante auf: Ein unbekannter Täter müsse schuld am Tod sein.
stritt gestern die Vorwürfe erneut ab, blieb dabei, dass er seine Frau erhängt vorgefunden und dann heruntergeschnitten habe. „Es hat zuvor schon mehrere Ehekrisen gegeben. Sie ließ sich seit Sommer 2016 gehen, kümmerte sich um nichts mehr im Haushalt“, meinte er. Und: „Ich konnte damit leben, dass sie mit un- seren beiden Töchtern auszieht.“Also falle das Tatmotiv Eifersucht weg, konstatierte auch sein Anwalt. „Das einzige Motiv für die Tat hatte der Angeklagte“, beharrte die Staatsanwältin.
„Ich nahm eine Zange, als ich sie da hängen sah. Nachdem ich sie herunterschnitt, holte ich eine Decke und schaute, ob Puls da ist“, schilderte der Oststeirer. Richter Martin Wolf schien das wenig glaubwürdig: „Warum schauen Sie bitte nicht gleich nach, ob sie noch lebt?“– „Ich bin ja kein Arzt“, meinte der Angeklagte lapidar, der auf viele Fragen oft genervt und patzig antwortete.
schenkten den Ausführungen des 37-Jährigen keinen Glauben, sprachen ihn wegen Mordes schuldig – lebenslange Haft. Sein Verteidiger kündigte sofort Rechtsmittel an, das Urteil ist damit noch nicht rechtskräftig.