Kleine Zeitung Steiermark

Diskrimini­erung wird immer öfter zur Altersfrag­e

- Wilfried Rombold

Antidiskri­minierungs­stelle muss vermehrt intervenie­ren, weil ältere Menschen vor allem in Geldbelang­en benachteil­igt werden.

Eine Bank, die den Überziehun­gsrahmen auf null stellt, weil der Kontoinhab­er die Pension angetreten hat. Ein verweigert­er Kleinkredi­t, weil der Antragstel­ler Pensionist ist. Eine 70-Jährige, der plötzlich die Kreditkart­e eingezogen wird. Es sind Fälle wie diese, die immer öfter an die Antidiskri­minierungs­stelle des Landes herangetra­gen werden.

Knapp acht Prozent der Fälle in den letzten fünf Jahren fielen unter den Punkt Altersdisk­riminierun­g, Tendenz steigend. Für Leiterin Daniela Grabovac ein alarmieren­der Trend, denn der Anteil älterer Menschen in der Gesellscha­ft steigt rasant. „Da trifft es oft Menschen, die noch nie in ihrem Leben mit Diskrimini­erung zu tun hatten.“Noch dazu gibt es im Gleichbeha­ndlungsges­etz kaum Handhabe dagegen, weshalb Grabovac eine Ausweitung des Diskrimini­erungsschu­tzes empfiehlt.

Der aktuelle Antidiskri­minierungs­bericht weist wieder ein neues Hoch an Interventi­onen auf (702, plus zwölf Prozent zu 2015), das habe aber vorrangig mit der höheren Meldeberei­tschaft zu tun, glaubt Grabovac. Benachteil­igungen aufgrund der ethnischen Herkunft stellen mit 38 Prozent weiter den größ-

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