Siemens und Alstom besiegeln Allianz
Die Allianz ist besiegelt“– am späten Abend berichteten französische Medien, dass der seit Tagen kolportierte Zusammenschluss der Zugsparten des deutschen Technologieriesen Siemens und seines französischen Konkurrenten Alstom nun endgültig auf Schiene ist.
Mit dem Schritt reagieren die Unternehmen auf den Wettbewerbsdruck, der nach dem Zusammenschluss der beiden größten chinesischen Zugherlängerem steller zum Giganten CRRC im Jahr 2015 massiv gewachsen war. Dieser Staatskonzern wurde schlagartig Weltmarktführer im Zuggeschäft. CRRC erreichte im Vorjahr einen Umsatz von 28,6 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Siemens erzielte in der Zugsparte mit 7,2 Milliarden Euro gerade einmal ein Viertel davon. Alstom und auch der kanadische Hersteller Bombardier spielen mit Umsätzen von 6,88 und 6,42 Milliarden Euro in derselben Liga wie Siemens.
Zusammen kommen Siemens und Alstom damit auf einen Umsatz von rund 14 Milliarden Euro und etwa 60.000 Beschäftigte in dem Bereich weltweit.
Die Chinesen machen europäischen Zugbauern mittlerweile nicht nur in Fernost Konkurrenz. Sie drängen nach Europa. Im Dezember gab es den ersten Deal, CRRC liefert drei Schnellzüge nach Tschechien. Um dem Wettbewerber die Stirn bieten zu können, suchte Siemens, wie berichtet, seit nach einem Allianzpartner. Bis vor wenigen Wochen schien es so, als hätte der deutsche Konzern im kanadischen Mitbewerber Bombardier den idealen Kandidaten gefunden. Über Monate wurde an einem Joint-venture gearbeitet. Noch Anfang August schien eine Fusion so gut wie sicher.
Vor dem Hintergrund übermächtiger chinesischer Konkurrenz wird im Zuggeschäft ein neuer Riese geschmiedet.
Doch bei Siemens kamen Zweifel über die Stabilität des Partners auf. Das Zuggeschäft ist der wirtschaftliche Pfeiler von Bombardier, dessen Flugzeugsparte stark angeschlagen ist. Deshalb wurden parallel zu den Verhandlungen mit Bombardier auch die Gespräche mit dem französischen Konzern Alstom wieder aufgenommen. Es ist nicht der erste Versuch einer deutsch-französischen Achse. Bereits 2014 verhandelten die beiden Unternehmen miteinander. Damals ging es allerdings