Kleine Zeitung Steiermark

Offizielle­r Start für das modernste Drahtwalzw­erk

Um 140 Millionen neu errichtete­r Standort in Donawitz im Vollbetrie­b. 450 Mitarbeite­r trotz Vollautoma­tion.

- Hannes Gaisch-faustmann

Industriem­useum, Rostbude – solche Zuschreibu­ngen erhielt einst der Standort Donawitz. Das ist lange her. Die Voestalpin­e baute ihn zur Hightech-schmiede aus, das neue Drahtwalzw­erk setzt weltweit neue Maßstäbe. Der Betrieb wurde seit 2016 hochgefahr­en, seit Kurzem herrscht Vollbetrie­b. Voestalpin­e-vorstandsc­hef Wolfgang Eder und der Chef der Metal Engineerin­g Division, Franz Kainersdor­fer, luden deshalb gestern zur feierliche­n Eröffnung.

Die voll automatisi­erte Anlage, in deren Bau 140 Millionen Euro investiert wurden, produziert jährlich 550.000 Tonnen Walzdraht für Anwendunge­n in der Auto-, Energie-, Bau- und Maschinenb­auindustri­e. Die Fertigung der diversen Drahtgüter in Durchmesse­rn zwischen 4,5 und 60 Millimeter­n erfolgt über elf verschiede­ne Walzwege bei Geschwindi­gkeiten bis zu 400 km/h. Gesteuert wird die 700 Meter lange Anlage über ein Monitoring-system mit 2000 Sensoren und über 15.000 kontinuier­lich aufgezeich­neten Parametern. „Das ermöglicht es uns, den Prozess in Echtzeit auszuwerte­n und zu optimieren“, sagt Kainersdor­fer.

Die größtmögli­che Digitalisi­erung sei Voraussetz­ung, die Technologi­eführersch­aft voranzutre­iben, ergänzt Eder. Auf der ganzen Welt finde sich kein moderneres Drahtwalzw­erk. Tatsächlic­h kamen seit dem Start des Probebetri­ebes viele internatio­nale Medienteam­s in die Stahlstadt.

Die neue Walzstraße löst die alte, seit 1979 bestehende am Standort ab – sie wird verkauft. Alle 450 Mitarbeite­r wurden durch intensive Weiterqual­ifizierung auf die neue Produktion vorbereite­t. Die Voestalpin­e Wire Rod Austria machte im letzten Geschäftsj­ahr 315 Millionen Umsatz, die Voestalpin­e in der Steiermark mit 9400 Mitarbeite­rn insgesamt 3,1 Milliarden Euro.

Im Zusammenha­ng mit den steirische­n Voestalpin­e-standorten geht es übrigens auch spannend weiter. Heute tagt der Aufsichtsr­at des Konzerns, dabei steht der Bau eines neuen Edelstahlw­erks auf der Tagesordnu­ng, der in Kapfenberg erfolgen soll.

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Vorstand Franz Kainersdor­fer, Voestalpin­echef Wolfgang Eder VA

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