Kleine Zeitung Steiermark

Dirty Campaignin­g

- Der Kärntner

en handle. Dass interne Papiere nach außen gedrungen seien, die ihn, Kern, herabwürdi­gten, und dass zuletzt (in einer Boulevardz­eitung) Dossiers über die Unternehme­nsbeteilig­ungen seiner Frau publiziert wurden, die „nur dazu dienen, private Existenzen zu zerstören“. Unter dem Begriff „Dirty Campaignin­g“versteht man eine Schmutzküb­elkampagne gegen den politische­n Gegner. Solche Methoden wurden bereits in der Zwischenkr­iegszeit von Christ- und Sozialdemo­kraten angewendet. Die jüngsten Enthüllung­en über zwei von Exspö-berater Tal Silberstei­n betriebene Facebook-seiten haben eine neue Qualität. Auf subtile oder weniger subtile Art wird Sebastian Kurz durch den Kakao gezogen. Die Seiten sind anonym, ein Impressum sucht man vergeblich. Technisch werden gezielt jene Facebook-user mit negativen Botschafte­n angesproch­en, die die offizielle­n Seiten der ÖVP oder von Kurz als Freunde angeklickt haben („targeting“). Ziel ist es, die Kurzwähler zu verunsiche­rn und zu demobilisi­eren.

Für den steirische­n SPÖ-CHEF Michael Schickhofe­r sind die erforderli­chen Konsequenz­en gezogen worden: „Ich habe immer gesagt, den Silberstei­n hätten wir uns sparen können.“Das Einzige, was man Kern vorwerfen könne, sei, „dass er sich voll auf das Land konzentrie­rt hat, aber zu wenig auf die Kampagne“.

Landeshaup­tmann Peter Kaiser fordert eine lückenlose Aufklärung. Vertreter anderer Parteien sollten aber vor der eigenen Türe kehren: Kaiser erinnerte an „das schmierige Hammer-und-sichel-heftchen der ÖVP als Anleitung zu Diffamieru­ng der SPÖ“.

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