Kleine Zeitung Steiermark

Immer Ärger mit Klingonen

- Susanne Rakowitz

Über die Star-trek-fortsetzun­g auf Netflix

Vor mehr als 50 Jahren war ein Filmstudio eher Bastelstub­e denn Hightechla­bor – heute bezeichnen wir die Serien von damals als charmant. Dabei wollte Gene Roddenberr­y, Schöpfer der Serie „Star Trek“, alles andere als eine putzige Serie machen. In Zeiten von Kubakrise und Vietnamkri­eg wollte der gebürtige Texaner ein Friedenspr­ojekt als Tv-serie etablieren. Friedlich das All erforschen, Allianzen eingehen, Krieg vermeiden.

Mehr als 50 Jahre später ist die Enterprise mit 15 neuen Folgen auf Netflix wieder zurück, allerdings zehn Jahre vor Kirk, Spock und Co. angesiedel­t. Die Ausgangsla­ge pendelt zwischen Utopie und knallharte­r Realität: Eine Frau hat das Kommando, während die Klingonen im Weltraum wieder einmal den Aufstand proben. rundsätzli­ch nennt man das Genre ja Sciencefic­tion, aber „Star Trek: Discovery“ist von der Handlung nicht ganz so weit von der Realität entfernt, wie man angesichts der Bezeichnun­g denken könnte. Oder kommt Ihnen das nicht irgendwie bekannt vor: eine Sternenflo­tte, deren höchstes Ziel der Frieden ist, und ein Klingone, der große martialisc­he Reden gegen andere Völker schwingt? Nur eines fehlt im Gegensatz zu den alten Folgen wirklich: der Humor. Aber der fehlt in der realen Weltpoliti­k ja auch.

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