„Entscheidung fällt ein Jahr vor der Wahl“
Im Frühjahr 2019 will Vp-chef Hermann Schützenhöfer über seine Zukunft entscheiden. Und noch heuer über das Leitspital im Ennstal.
Liebe statt Hiebe“. Diese Titelseite der Kleinen Zeitung aus dem März 2013 über den damaligen Parteitag hat Hermann Schützenhöfer im Wohnzimmer aufbewahrt. Die drohende Abrechnung der Basis mit dem Reformkurs und den umstrittenen Gemeindefusionen war letztlich ausgeblieben. Der Parteiobmann erhielt wider Erwarten 93 Prozent.
Morgen stellt sich Schützenhöfer abermals den Delegierten. Diesmal als Landeshauptmann. Bangen muss er nicht. Warum auch? Das Land ist Europameister bei der Forschungsquote, die Arbeitslosigkeit sinkt und neue Großprojekte (Voest, Med Uni etc.) schreiben Positivschlagzeilen. Zudem laufe die Koalition mit Michael Schickhofers SPÖ gut: „Wir streiten nicht auf der Straße.“Nach innen wolle er „meine Herde zusammenhalten“. Zu dieser gehöre auch Reinhold Lopatka, erklärt Schützenhöfer. Daher sei der Langgediente wieder als Vize gesetzt.
Der Parteitag soll nach nur neunzig Minuten nahtlos in ein „Fest für Sebastian Kurz“übergehen. Wird sich die ÖVP im Fall eines Wahlsiegs gegen einen Umbau zur Wehr setzen? „Das hängt vom Abstand zum Zweiten ab“, so Schützenhöfer. „Kurz könnte uns und die Länder auf eine harte Probe stellen.“Zu Spekulationen, wonach sein Kronprinz, Spitalslandesrat Christopher Drexler, als Minister nach Wien gehen könnte, stellt der Vp-chef klar: „Ich will mein Team behalten.“
Bei der letzten Nationalratswahl reichte es für die steirische ÖVP nur mehr zu 21 Prozent. Schützenhöfer will die Hegemonie von der FPÖ zurückgewinnen. Seine Partei peilt Platz eins an. Eine unbekannte Größe sei die Kandidatur der Grazerin Irmgard Griss