Kleine Zeitung Steiermark

„Ich will vor allem ein guter Gastgeber sein“

- Von Franz Pototschni­g

Der Benediktin­erpater Michael Staberl ist seit einem Jahr Pater Superior von Mariazell. Ein Gespräch über den Wechsel vom Ortspfarre­r zum Chef der Wallfahrt.

Verlagert sich also die Arbeit nicht von der Seelsorge zum Management, wie viele vermuten?

Kann ich nicht sagen.

Wir haben keine großen Baustelja, len mehr, sondern eher kleine Dinge, die aber auch getan werden müssen, vom Schimmelbe­fall bis zur Edv-erneuerung.

Sie sind auch aus der Anonymität der Kleinstadt in den Blickpunkt der theologisc­hen Welt gerückt. Wie war das für Sie? Ich will vor allem ein guter Gastgeber für die Wallfahrer sein und habe nicht vor, mich in kirchenpol­itische Diskussion­en einzumisch­en. Die Wallfahrt weist ein breites Spektrum an theologisc­hen Strömungen auf. Ich bewerte das nicht, sondern will auf die Bedürfniss­e der Gäste eingehen. Papst Franziskus und Diözesanbi­schof Wilhelm Krautwasch­l sind mir darin große Vorbilder.

Stichwort Diözese: Im nächsten Jahr wird das 800-Jahr-jubiläum der Diözese gefeiert. Macht dazu auch Mariazell etwas? bei unserem Patroziniu­m am 8. September 2018 wird der Bischof in Mariazell sein, das nähere Programm ist in Ausarbeitu­ng. Das war überhaupt kein Problem. Wir haben zwei Priester mit Ungarisch und einen mit Tschechisc­h als Mutterspra­che. Das ist sehr wichtig, seit 600 Jahren ist Mariazell quasi ein ungarische­r Ort.

Die Wallfahrt wirkt unmittelba­r auf die Stadt Mariazell. Da gab es öfters Reibefläch­en. Ist das für Sie als gebürtigen Mariazelle­r leichter? Schließlic­h ist nicht alles, was ein Geschäft ist, mit der Wallfahrt gut vereinbar.

Und nicht alles, was der Wallfahrt dient, ist ein Geschäft. Mir fällt das sicher leichter. Nicht, weil ich von hier bin, sondern weil ich zwölf Jahre Pfarrer von Mariazell war. Das Gesprächsk­lima ist sehr gut und auch die Pfarrseels­orge und die Wallfahrts­seelsorge sind sich nähergekom­men.

Sie sind leidenscha­ftlicher Feuerwehrm­ann, sogar Landesfeue­rwehrkurat. Haben Sie noch Zeit für dieses Hobby?

 ??  ?? Pater Superior Michael Staberl mit dem Wallfahrts­buch
FRANZ POTOTSCHNI­G (2)
Wie verliefen die ersten Kontakte mit den vielen Pilgergrup­pen aus den Nachbarlän­dern? Braucht es eine gewisse Zeit, bis man akzeptiert wird?
Pater Superior Michael Staberl mit dem Wallfahrts­buch FRANZ POTOTSCHNI­G (2) Wie verliefen die ersten Kontakte mit den vielen Pilgergrup­pen aus den Nachbarlän­dern? Braucht es eine gewisse Zeit, bis man akzeptiert wird?

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