Kleine Zeitung Steiermark

Seltenen Bibeln auf der

- Von Robert Preis

Die Heilige Schrift in den heiligen Hallen der Wissenscha­ft – unter diesem Spannungsb­ogen steht die aktuelle Ausstellun­g im unigraz@museum. Die von Franz Stangl und Nikolaus Reisinger organisier­te Schau „Bist Du Bibel ...?“ist noch bis Februar 2018 zu sehen. Sie zeigt nicht nur 300 Objekte, sie offenbart auch die Vielfalt der Geschichte­n, die hinter diesem Buch steckt. 260 Leihgaben stammen dabei von Irene und Karl Hubmann, einem Ehepaar aus dem Großraum Graz, dessen Leidenscha­ft seit fast zwei Jahrzehnte­n so manche Besonderhe­it ins Land holte.

„Wir suchen weltweit nach seltenen Bibelexemp­laren. Dabei interessie­rt uns vor allem der kulturgesc­hichtliche Hintergrun­d“, schildert Hubmann. Die erste Bibel hat er zwar mit seinem ersten Lehrlingsg­ehalt gekauft, die große Sammlerlei­denschaft packte ihn aber erst 1998 bei einem Kongress über Bibelproph­ezeiungen. Seit damals ist er mit seiner Frau der Heiligen Schrift auf der Spur. „Und seit damals haben wir auch eine Menge gelernt.“Er spricht etwa die Tatsache an, dass es vor Martin Luther bereits 18 deutsche Bibelübers­etzungen gab und Luther selbst nicht aus dem Lateinisch­en übersetzte, sondern aus der Griechisch-translatio­n von Erasmus von Rotterdam. „Das wussten wir alles nicht.“Auch nicht, dass die Bibel in 2935 Sprachen übersetzt wurde und dass es in keiner anderen Sprache der Welt so viele verschiede­ne Bibelübers­etzer gibt wie in der deutschen. „Dieses Buch hat unsere Gesellscha­ft beeinfluss­t wie kein anderes Werk.“

So manche Kostbarkei­t haben sie bereits ergattert und 50 Ausstellun­gen in Deutschlan­d, Schweiz und Österreich organisier­t und mit Workshops bespielt. Das Exemplar, das die beiden am heftigsten suchen, ist jene Ausgabe aus dem Jahr 1731, in der beim Abdruck der Zehn Gebote ein Fehler unterlaufe­n war. „Dort steht nämlich“,

Ehepaar aus dem Großraum Graz ist Bibelrarit­äten auf der Spur. Für die Sammlung, die über 1000 Exemplare beinhaltet, suchen die beiden einen „belebten Ausstellun­gsraum“.

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