Seltenen Bibeln auf der
Die Heilige Schrift in den heiligen Hallen der Wissenschaft – unter diesem Spannungsbogen steht die aktuelle Ausstellung im unigraz@museum. Die von Franz Stangl und Nikolaus Reisinger organisierte Schau „Bist Du Bibel ...?“ist noch bis Februar 2018 zu sehen. Sie zeigt nicht nur 300 Objekte, sie offenbart auch die Vielfalt der Geschichten, die hinter diesem Buch steckt. 260 Leihgaben stammen dabei von Irene und Karl Hubmann, einem Ehepaar aus dem Großraum Graz, dessen Leidenschaft seit fast zwei Jahrzehnten so manche Besonderheit ins Land holte.
„Wir suchen weltweit nach seltenen Bibelexemplaren. Dabei interessiert uns vor allem der kulturgeschichtliche Hintergrund“, schildert Hubmann. Die erste Bibel hat er zwar mit seinem ersten Lehrlingsgehalt gekauft, die große Sammlerleidenschaft packte ihn aber erst 1998 bei einem Kongress über Bibelprophezeiungen. Seit damals ist er mit seiner Frau der Heiligen Schrift auf der Spur. „Und seit damals haben wir auch eine Menge gelernt.“Er spricht etwa die Tatsache an, dass es vor Martin Luther bereits 18 deutsche Bibelübersetzungen gab und Luther selbst nicht aus dem Lateinischen übersetzte, sondern aus der Griechisch-translation von Erasmus von Rotterdam. „Das wussten wir alles nicht.“Auch nicht, dass die Bibel in 2935 Sprachen übersetzt wurde und dass es in keiner anderen Sprache der Welt so viele verschiedene Bibelübersetzer gibt wie in der deutschen. „Dieses Buch hat unsere Gesellschaft beeinflusst wie kein anderes Werk.“
So manche Kostbarkeit haben sie bereits ergattert und 50 Ausstellungen in Deutschland, Schweiz und Österreich organisiert und mit Workshops bespielt. Das Exemplar, das die beiden am heftigsten suchen, ist jene Ausgabe aus dem Jahr 1731, in der beim Abdruck der Zehn Gebote ein Fehler unterlaufen war. „Dort steht nämlich“,
Ehepaar aus dem Großraum Graz ist Bibelraritäten auf der Spur. Für die Sammlung, die über 1000 Exemplare beinhaltet, suchen die beiden einen „belebten Ausstellungsraum“.