Schön, Sie zu treffen, Herr Manfred Schlögl!
Mit kurzer Unterbrechung haben wir die Kleine mindestens 20 Jahre lang im Abo in unserem Haushalt. Da meine Frau eine Frühaufsteherin ist, hat sie die Zeitung als Erste in der Hand und verzichtet dann dankenswerterweise, wenn ich munter werde. Eigentlich bin ich ein systematischer Zeitungsleser, beginne mit der Titelseite und lasse bestimmte Rubriken wie das Sudoku, Rätsel, Comic oder Horoskop aus. Diese Seiten werfe ich aber nicht weg, die bekommt einmal pro Woche eine gute Bekannte. Das Wetter und der Mondkalender sind ein Muss. Beim Lesen orientiere ich mich zuerst an den Überschriften. Was mich interessiert, das lese ich genau. Für die Kleine Zeitung brauche ich rund 60 Minuten inklusive Fernsehprogramm. ach der Layout-umstellung gab es eine kurze Phase der Umgewöhnung. Die Aufmachung ist jetzt übersichtlicher und sehr gelungen. Was ich sehr schätze, sind die Leitartikel, die Tribüne und die Sonntagsbeilage, die ist eine echte Bereicherung. Aber auch die informativen und gut recherchierten Gastkommentare sind ein echter Gewinn. Und der Karikaturist trifft die Sache immer auf den Punkt. Protokolliert von
Hubert Heine
NEgal, welcher Minister, welche Partei, alle möchten das Rad neu erfinden, mit dubiosen Kampagnenleitern, Wahlberatern schießen sich diese Vollblutpolitiker ins eigene Knie. Oder die Aussage „Wir wollen, dass den Pensionisten nach der Wahl zehn Prozent mehr im Geldbörsel bleiben“. Bitte auch dazusagen, von was oder wie!
Viele Politiker reden vom Migrantenproblem, ich meine, das Problem sind unsere Politiker, weil für so manchen diese Misere nicht mehr überschaubar ist. Schon ein altes Sprichwort sagt: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“
Zur Wahlwerbung: Das ist reine Geldvernichtung, mit Sicherheit sind da einige Euros auch von uns Steuerzahlern dabei. Daher wäre es richtig, diese Finanzierung aus eigenen Mitteln der Parteien und aus freiwilligen Spenden zu lukrieren. Graz die Grundmauern deformierte und vollkommen aus dem Ruder geratene Partei herabblicken. Schwarz lässt sich von einem „Politteenager“Befehle erteilen und schafft es selbst nicht, auf Provokationen in den Elefantenrunden mit Professionalität und Contenance zu reagieren. Die blaue Wunderpille ist ihrem Ruf gerecht geworden – spitzzüngig, mit voller Wucht und geballter Rasanz wird auf die anderen Parteien eingehämmert und bloß reagiert statt agiert. Bei Grün hat man den Eindruck, der böse Wolf (Peter Pilz) macht aus dem grünen Restlessen Hackfleisch. Ob das im Sinne des Gründers liegt? Die pinke Fraktion hat den Vorteil, sich nicht mit den Floskeln der Altparteien auseinandersetzen zu müssen, sondern sich ganz auf ihr Programm konzentrieren zu können. Die restlichen Listen und Gruppierungen gehen leider in diesem Politzirkus völlig unter.
Und dann diese horrende Geldverschwendung, die es vor jeder Wahl gibt: Kein Mensch will jeden Tag überall diese Grinser auf sich einwirken lassen müssen, doch obwohl jedes Jahr zig Leserbriefe zu dem Thema kommen, wird das von den Parteien ignoriert. Die immense Brutalität auf verbaler und schriftlicher Ebene soll ein Ende finden. Und es ist auch beschämend, wenn in den Konfrontationen keiner der Spitzenkandidaten Respekt vor dem Gegenüber zeigt. Vielleicht sollten die mal zu Billa einkaufen gehen, denn dort gibt’s den Hausverstand. Graz