Kleine Zeitung Steiermark

Ein Gefühl der Sicherheit

- Hans Breitegger

Neun Tage ist es her, dass in Stiwoll die tödlichen Schüsse fielen. Seither gleicht der Ort einer Festung. Überall Polizeiaut­os, Panzerfahr­zeuge, schwer bewaffnete Polizeiein­heiten. Die Bevölkerun­g hat sich daran gewöhnt. Sie lobt den Einsatz, der die Polizisten in diesen Tagen oft bis an die Grenzen der Belastbark­eit brachte.

Mit 20 Kilo Ausrüstung am Körper – so viel wiegen Schutzwest­e, Helm und Sturmgeweh­r – mussten sie oft bis zu zehn Stunden täglich in den Wäldern rund um Stiwoll nach dem flüchtigen Todesschüt­zen suchen.

Alte Stollensys­teme, Höhlen mussten durchsucht werden, Schluchten, Dornengest­rüpp, steile Hänge galt es zu überwinden. Und im Hinterkopf immer der Gedanke, dass der Gesuchte bewaffnet ist und jederzeit aus dem Hinterhalt das Feuer eröffnen kann.

Die Polizisten haben in den vergangene­n Tagen ihr Bestes gegeben – und sie werden es weiterhin tun. Das ist ihr Job, wenngleich dieser Einsatz außergewöh­nlich, schwierig und gefährlich ist. ie Angst vor dem mutmaßlich­en Doppelmörd­er ist zwar noch allgegenwä­rtig. Doch die Polizeiprä­senz vermittelt den Menschen in Stiwoll ein Gefühl der Sicherheit.

Sie werden trotzdem gern darauf verzichten. Allerdings erst dann, wenn der Albtraum vorbei ist.

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