Ein Gefühl der Sicherheit
Neun Tage ist es her, dass in Stiwoll die tödlichen Schüsse fielen. Seither gleicht der Ort einer Festung. Überall Polizeiautos, Panzerfahrzeuge, schwer bewaffnete Polizeieinheiten. Die Bevölkerung hat sich daran gewöhnt. Sie lobt den Einsatz, der die Polizisten in diesen Tagen oft bis an die Grenzen der Belastbarkeit brachte.
Mit 20 Kilo Ausrüstung am Körper – so viel wiegen Schutzweste, Helm und Sturmgewehr – mussten sie oft bis zu zehn Stunden täglich in den Wäldern rund um Stiwoll nach dem flüchtigen Todesschützen suchen.
Alte Stollensysteme, Höhlen mussten durchsucht werden, Schluchten, Dornengestrüpp, steile Hänge galt es zu überwinden. Und im Hinterkopf immer der Gedanke, dass der Gesuchte bewaffnet ist und jederzeit aus dem Hinterhalt das Feuer eröffnen kann.
Die Polizisten haben in den vergangenen Tagen ihr Bestes gegeben – und sie werden es weiterhin tun. Das ist ihr Job, wenngleich dieser Einsatz außergewöhnlich, schwierig und gefährlich ist. ie Angst vor dem mutmaßlichen Doppelmörder ist zwar noch allgegenwärtig. Doch die Polizeipräsenz vermittelt den Menschen in Stiwoll ein Gefühl der Sicherheit.
Sie werden trotzdem gern darauf verzichten. Allerdings erst dann, wenn der Albtraum vorbei ist.
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