Der Co-trainer wird zum Meilensammler
Thomas Kristl, Assistenzcoach von Franco Foda, pendelt zwischen Marbella und Graz, um das ÖFB-TEAM und Sturm trainieren zu können.
Neo-teamchef Franco Foda sowie seine Assistenten Thomas Kristl und Imre Szabics begrüßen heute erstmals den 24Mann-teamkader, mit dem es bis Sonntag in Marbella im Trainingslager zur Sache geht. Wenn auch nicht für das gesamte Trainerteam – denn einer von ihnen wird zwar bei der Nationalmannschaft nur zum „Teilzeitarbeiter“, zugleich aber zum Vielflieger und tatsächlich zum Trainer in Doppelfunktion: Thomas Kristl. Der 54-Jährige hat nämlich die verantwortungsvolle Aufgabe, in den kommenden neun Tagen neben der Position als „Co“im Team auch die Trainingseinheiten von Bundesliga-tabellenführer Sturm zu leiten. „Wir haben alles zweigleisig geplant und abgesprochen. Da ist alles perfekt organisiert“, sagt Kristl. Während Foda und Szabics also durchgehend beim Nationalteam verweilen, ist Kristl fleißig unterwegs, pendelt zwischen Österreich und Spanien bzw. Graz und Wien (siehe Info-box). „Natürlich wäre ich gerne die gesamte Zeit beim Team, aber anders ist es jetzt nicht umsetzbar“, sagt Kristl, der sich unheimlich auf die neue Aufgabe freut: „Im Trainerstab des Nationalteams zu sein, ist eine große Ehre. Da reist man gerne. Das hat mehr mit Dürfen als mit Müssen zu tun.“
In Abwesenheit von Foda wird es bei den Trainings von Sturm nicht lockerer zur Sache gehen. „Es macht nicht viel Unterschied, ob der Cheftrainer oder der Co-trainer am Platz steht. Die Spieler wissen, was erwartet wird. Da gibt es keine Sonderbehandlung, nur weil ich zu allen einen guten Draht habe“, verrät Kristl, der seit 2009 nicht von Fodas Seite weicht – zuerst bei Sturm, später auch bei Kaiserslautern, dann wieder bei Sturm und jetzt im Nationalteam. „Bei uns passt es einfach, das kann man nicht beschreiben. Wir haben uns beide enorm weiterentwickelt, sind viele neue Wege gegangen und haben Neues probiert.“
Vor allem die Innovationen – Stichwort Variabilität – sind bei Sturm heuer Erfolgsfaktor. „Wobei wir ja schon früher einiges probiert haben, aber vielleicht hatten wir damals nicht das Spielermaterial. Es hat ja keinen Sinn, ein System im Kopf zu haben, aber nicht die Spieler dafür“, sagt Kristl.
„Ersetzt“hat der Deutsche seinen Landsmann Foda schon einmal: 2012 rückte er nach dem Foda-aus bei Sturm für sieben Partien als Cheftrainer nach. Mit Florian Kainz war damals ein Spieler dabei, den er jetzt im Nationalteam wieder begrüßen darf. Mit Andreas Ulmer, Stefan Hierländer, Guido Burgstaller, Deni Alar, Heinz Lindner und Marcel Sabitzer waren fünf weitere heutige Teamspieler damals bei Gegnern im Einsatz. Detail am Rande: Nur Sabitzer schaffte es mit der Admira, gegen Kristl zu gewinnen, erzielte beim 3:0 auch ein Tor. Ob es deshalb zu einem verspäteten Straftraining kommt? „Nein“, sagt Kristl lachend, „auch wenn uns die Niederlage die Europaleague-teilnahme gekostet und sehr wehgetan hat. Aber ich freue mich mehr darüber, dass er jetzt auf meiner Seite steht.“ Samstag, 11. November: Flug zum Öfbteamquartier in Marbella, Teamtraining. Sturm hat trainingsfrei.
Sonntag, 12. November: Teamtraining in Marbella, anschließend Flug mit dem ÖFBTEAM nach Wien, Weiterfahrt nach Graz. Sturm hat trainingsfrei.
Montag, 13. November: Training mit Sturm. Dienstag, 14. November: Training mit
Sturm in Graz, danach Fahrt nach Wien zum Länderspiel Österreich – Uruguay. Mittwoch, 15. November: Fahrt nach Graz, Training mit Sturm.