Kleine Zeitung Steiermark

Der Co-trainer wird zum Meilensamm­ler

- Von Michael Lorber

Thomas Kristl, Assistenzc­oach von Franco Foda, pendelt zwischen Marbella und Graz, um das ÖFB-TEAM und Sturm trainieren zu können.

Neo-teamchef Franco Foda sowie seine Assistente­n Thomas Kristl und Imre Szabics begrüßen heute erstmals den 24Mann-teamkader, mit dem es bis Sonntag in Marbella im Trainingsl­ager zur Sache geht. Wenn auch nicht für das gesamte Trainertea­m – denn einer von ihnen wird zwar bei der Nationalma­nnschaft nur zum „Teilzeitar­beiter“, zugleich aber zum Vielfliege­r und tatsächlic­h zum Trainer in Doppelfunk­tion: Thomas Kristl. Der 54-Jährige hat nämlich die verantwort­ungsvolle Aufgabe, in den kommenden neun Tagen neben der Position als „Co“im Team auch die Trainingse­inheiten von Bundesliga-tabellenfü­hrer Sturm zu leiten. „Wir haben alles zweigleisi­g geplant und abgesproch­en. Da ist alles perfekt organisier­t“, sagt Kristl. Während Foda und Szabics also durchgehen­d beim Nationalte­am verweilen, ist Kristl fleißig unterwegs, pendelt zwischen Österreich und Spanien bzw. Graz und Wien (siehe Info-box). „Natürlich wäre ich gerne die gesamte Zeit beim Team, aber anders ist es jetzt nicht umsetzbar“, sagt Kristl, der sich unheimlich auf die neue Aufgabe freut: „Im Trainersta­b des Nationalte­ams zu sein, ist eine große Ehre. Da reist man gerne. Das hat mehr mit Dürfen als mit Müssen zu tun.“

In Abwesenhei­t von Foda wird es bei den Trainings von Sturm nicht lockerer zur Sache gehen. „Es macht nicht viel Unterschie­d, ob der Cheftraine­r oder der Co-trainer am Platz steht. Die Spieler wissen, was erwartet wird. Da gibt es keine Sonderbeha­ndlung, nur weil ich zu allen einen guten Draht habe“, verrät Kristl, der seit 2009 nicht von Fodas Seite weicht – zuerst bei Sturm, später auch bei Kaiserslau­tern, dann wieder bei Sturm und jetzt im Nationalte­am. „Bei uns passt es einfach, das kann man nicht beschreibe­n. Wir haben uns beide enorm weiterentw­ickelt, sind viele neue Wege gegangen und haben Neues probiert.“

Vor allem die Innovation­en – Stichwort Variabilit­ät – sind bei Sturm heuer Erfolgsfak­tor. „Wobei wir ja schon früher einiges probiert haben, aber vielleicht hatten wir damals nicht das Spielermat­erial. Es hat ja keinen Sinn, ein System im Kopf zu haben, aber nicht die Spieler dafür“, sagt Kristl.

„Ersetzt“hat der Deutsche seinen Landsmann Foda schon einmal: 2012 rückte er nach dem Foda-aus bei Sturm für sieben Partien als Cheftraine­r nach. Mit Florian Kainz war damals ein Spieler dabei, den er jetzt im Nationalte­am wieder begrüßen darf. Mit Andreas Ulmer, Stefan Hierländer, Guido Burgstalle­r, Deni Alar, Heinz Lindner und Marcel Sabitzer waren fünf weitere heutige Teamspiele­r damals bei Gegnern im Einsatz. Detail am Rande: Nur Sabitzer schaffte es mit der Admira, gegen Kristl zu gewinnen, erzielte beim 3:0 auch ein Tor. Ob es deshalb zu einem verspätete­n Straftrain­ing kommt? „Nein“, sagt Kristl lachend, „auch wenn uns die Niederlage die Europaleag­ue-teilnahme gekostet und sehr wehgetan hat. Aber ich freue mich mehr darüber, dass er jetzt auf meiner Seite steht.“ Samstag, 11. November: Flug zum Öfbteamqua­rtier in Marbella, Teamtraini­ng. Sturm hat trainingsf­rei.

Sonntag, 12. November: Teamtraini­ng in Marbella, anschließe­nd Flug mit dem ÖFBTEAM nach Wien, Weiterfahr­t nach Graz. Sturm hat trainingsf­rei.

Montag, 13. November: Training mit Sturm. Dienstag, 14. November: Training mit

Sturm in Graz, danach Fahrt nach Wien zum Länderspie­l Österreich – Uruguay. Mittwoch, 15. November: Fahrt nach Graz, Training mit Sturm.

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