Stegers Orf-umbaupläne
Regierung wohl bedenken muss: Macht es einen guten Eindruck, Wrabetz und sein Direktorium abzulösen und deren bis Ende 2021 laufende Verträge auszuzahlen? Das kostet Millionen und würde einen Aufschrei in der Öffentlichkeit auslösen. ass ORF-CHEF Wrabetz ein Überlebenskünstler ist, hat er bereits in der Amtszeit von Bundeskanzler Werner Faymann bewiesen. Diesmal dürfte es für ihn schwieriger werden. Möglich, dass er etwa in der Mitte seiner laufenden Amtszeit – wir blicken hier in das Jahr 2019 voraus – abberufen wird. Und da kursieren jetzt schon mögliche Nachfolger wie „Kurier“-chefredakteur Helmut Brandstätter, Privatsenderchef Markus Brei-
Dersetzt den aktuell eingesetzten Alleingeschäftsführer. Der Vorsitzende dieses Gremiums hat bei Abstimmungen das stärkste Votum. Die Orf-spitze wird verbreitert. De facto bedeutet das wohl Alexander Wrabetz’ Ablöse. Verkleinerung des Stiftungsrats, Besetzung entsprechend der Parteienstärke. Die Bundesländervertreter werden abgeschafft, die Orfpersonalvertreter haben bei Personalentscheidungen künftig kein Stimmrecht mehr.
tenecker oder, aus dem ORF selbst, Lisa Totzauer, die als Wunschkandidatin von Kurz gilt. Der bürgerlich-unabhängige Onlinechef Thomas Prantner wiederum wird von der FPÖ unterstützt.
Vorerst ist Wrabetz aber noch am Ruder. Alles wartet auf die Ausschreibung der Channelmanager. Dass die Vp-nahe Lisa Totzauer bei ORF eins zum Zug kommt, gilt als ausgemacht. Niemand in Wiener Medienkreisen setzt auch nur noch einen Cent auf einen Karrieresprung des lange als neuer ORF-2-CHEF gehandelten Roland Brunhofer. Aufstiegschancen werden indes Innenpolitikressortleiter Hans Bürger, aber auch (auf Wunsch der FPÖ) Matthias Schrom zugebilligt.