Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

- Herbert Nichols-schweiger,

geboren 1944 in Graz, war u. a. als Journalist und beim steirische­n herbst tätig, ehe er als Sekretär zu Finanzland Christoph Klauser und danach zu Kulturland­esrat Kurt Flecker (beide SPÖ) wechselte. Er ist auch Initiator und Leiter der Steirische­n Kulturinit­iave. keiten im kulturelle­n künstleris­chen Bereich. und

Etwas süffisant gefragt: Hearing wird es aber keines geben? Das kann ich ausschließ­en.

Was konkret meinen Sie mit den erwähnten Notwendigk­eiten? Ich sehe die aktuelle Situation ganz nüchtern. Die große Mehrheit der Menschen hat, bedingt durch die Rasanz unserer Zeit, keinerlei Regenerati­onsmöglich­keiten mehr für ihren Kopf, für ihre Gefühle, es gibt keinen Spielraum, um intensiver nachzudenk­en über all das, was für ihr Leben wirklich wichtig ist. Das ist durch unser momentanes Schul- oder Ausbildung­swesen auch nicht leist- oder machbar. Also bleibt eigentlich nur die Kultur und die Kunst als Sphäre, die neue Impulse oder Denkanstöß­e liefern kann.

Sie sind, im positivste­n Sinn, ein Urgestein des steirische­n Kulturgesc­hehens. Wie lautet Ihre aktuelle Einschätzu­ng? Faktum ist, dass die Chancen für die Kulturscha­ffenden enorm gestiegen sind. Sie können bei weitaus mehr unter- Projekten oder Veranstalt­ungen mitwirken und davon profitiere­n als vor dreißig oder vierzig Jahren. Ein eklatantes Zeichen dafür, dass es zumindest in diesem Bereich erheblich besser geworden ist. Und wer hätte vor zwanzig Jahren gedacht, dass es so viele Intendanti­nnen oder Kuratorinn­en geben könnte?

In jedem Fall immer schlechter und kürzer werden die Kulturprog­ramme der Parteien. Sie wirken fast wie ein lästiges Anhängsel. Ähnlich verhält es sich mit dem Amt der Kulturpoli­tiker. Woran liegt es?

Das Amt des Kulturpoli­tikers wird immer widersprüc­hlicher und realitätsf­erner. Ein Hauptprobl­em – und das wissen einige Parteien auch ganz genau – ist die unzureiche­nde Kenntnis, ein wirklich solides kulturelle­s Wissen, also die Qualifikat­ion. Dabei wäre es schon ausreichen­d genug, würde man zumindest Spurenelem­ente von Gerechtigk­eit als wesentlich­es Ziel von Kulturpoli­tik nehmen.

Was wäre gerecht?

Es würde schon genügen, dass

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