Der seltsame Fluss des Geldes
Warum Reiche reicher werden
Als Bub hatte ich ein Almhäuschen als Sparbüchse, der Schlüssel war bei der Bank. Der Schlitz im Dach war innen mit einem Gummistreifen gesichert. Den hatte ich entfernt, um mir hin und wieder selbst etwas herauszufischen.
Einmal, auf dem Weg zur Bank, schepperte ich gedankenverloren mit dem Häusl. Just als ich ein Kanalgitter überschritt, schoss eine Fünf-schilling-münze aus dem Schlitz und verschwand unerreichbar im Gully.
Es war ein herber, aber nachvollziehbarer Verlust.
Damals konnte ich ja nicht ahnen, dass mir die Bank später jahrelang kaum oder keine Zinsen zahlen würde, weil die Hasardeure und Banditen des sogenannten Finanzmarktes die Börsen mit Casinos verwechselt hatten. n 3sat können Sie heute um 20.15 Uhr die Doku „Die große Geldflut – Wie Reiche immer reicher werden“sehen. Denn erstaunlicherweise wandert offenbar ein Gutteil des Geldes stärker denn je nach oben, während der kleine Sparer die Wunden der Banken lecken darf.
Hierzulande zählt man mittlerweile 148.000 Millionäre und 36 Milliardäre. Und kürzlich belegte eine Studie, dass das reichste Prozent über 40 Prozent des österreichischen Privatvermögens verfügt. Man muss kein Neidgenosse oder Klassenkämpfer sein, um darüber ins Grübeln zu geraten.
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