Das Hirscher-comeback nach nur 86 Tagen Pause
Marcel Hirscher startet am Sonntag im Slalom in Levi.
Im Vorjahr hätte eine Mittelohrentzündung fast verhindert, dass Marcel Hirscher nach 2013 zum zweiten Mal als Levi-sieger eine Patenschaft für ein Rentier übernehmen durfte. Nach dem Vierbeiner „Leo“ließ er sich dann mit „Ferdinand, dem zweiten“, benannt nach Papa Ferdinand, dem ersten, feiern. Genügte im Vorjahr noch eine Wärmeflasche für die Genesung, so war es heuer freilich etwas komplizierter. Denn erst nach dem gestrigen letzten Härtetest auf der Reiteralm entschloss sich Hirscher für ein Antreten beim Slalom in Levi und die Chance auf Rentier Nummer drei.
Exakt 86 Tage werden zwi- schen dem „Außenknöchelbruch des Typus Weber B“beim Trainingssturz am 17. August auf dem Mölltaler Gletscher und dem Rennstart am Sonntag liegen. Nach der Absage des Sölden-riesentorlaufs ist es zugleich der Weltcup-auftakt für die Herren, womit Hirscher keines seiner geplanten Rennen verpasst. „Ich habe alles versucht, um in Levi zu starten. Es war ein Auf und Ab, und es gab immer wieder Momente, wo es sich so anfühlte, als ginge es sich nicht aus“, meinte Hirscher.
Am Montag ist er auf der Reiteralm erstmals wieder auf Skiern gestanden, dann ließ er sich nach den Testläufen mit sukzessive höherer Belastung bis Freitag Zeit für eine Entscheidung.
Das Flugzeug stand in den letzten Tagen jedenfalls abrufbereit in Salzburg, Hirscher flog von dort nach Kittilä und dann ging es mit dem Auto weiter nach Levi. Servicemann Thomas Graggaber war schon vorsorglich am Donnerstag nach Levi gereist, um alle Vorbereitungen zu treffen. Klar ist, dass Hirscher kein Typ für Experimente ist, sondern wohl eine realistische Chance auf einen Spitzenplatz sieht. Auch wenn er sagt: „Mir geht es nicht um die Platzierung, sondern darum, unter Wettkampfbedingungen zu bestehen.“