17.00 UHR | ORF EINS, SKY, RTL Brasilien fehlen die Erben von Ayrton Senna
Felipe Massa geht in Pension und damit wird 2018 erstmals seit 1970 kein Brasilianer mehr als Stammfahrer in der Formel 1 dabei sein.
frühzeitig nach Europa zu gehen, sieht es mit dem Nachwuchs inzwischen düster aus: Nur ein Brasilianer in der Formel 2, Sergio Sette Camara, der 19-Jährige ist derzeit Gesamtzwölfter. Nur einer in der GP3, Bruno Baptista (20), er belegt den 20. Rang. Nur einer in der Formel-3-em, Pedro Piquet (19) als Gesamt-14. Formel-1-potenzial hat keiner von ihnen. Erfolge feiern Brasilianer derzeit nur in anderen Rennsport-kategorien: Di Grassi ist amtierender Champion in der Formel E, Bruno Senna hat jetzt in Bahrain die Chance, in der Langstreckenwm WEC den Titel in der LMP2 zu holen.
Der Mangel an konkurrenzfähigen Piloten macht sich auch am Interesse der Fans bemerkbar: Schon seit Jahren fällt in Interlagos auf, dass die Zuschauerzahlen rückläufig sind. Während in Mexiko-stadt 80.000 Fans zu einem Freitagtraining kommen, verliert sich in Sao Paulo ein Bruchteil davon auf den Tribünen.
Für die Brasilianer zählt eine Sportart nur dann, wenn es Identifikationsfiguren aus dem eigenen Land gibt. Und die müssen gewinnen – gute Platzierungen reichen nicht. Ein Trend, der schon bei Olympia in Rio klar zu sehen war. Und das hat auch weiter gehende Konsequenzen: Der Fernsehsender V Globo, jahrelang der Vermittler der Formel 1 in Brasilien, berichtet nur noch ziemlich eingeschränkt von den Rennen. Man muss sparen und hat Personal von den Strecken abgezogen – die Gefahr besteht, dass die Übertragungen in Zukunft nur noch im PAY-TV zu sehen sein werden, wofür kaum ein Brasilianer Geld auszugeben bereit