Forst-lobby kämpft für Biomasse-energie
Bauernkammer: Ökostrom-novelle soll Existenz von Holzkraftwerken sichern.
„Wer Ökostrom abdreht, dreht Atomstrom auf “, warnte die Landwirtschaftskammer (LK) gestern bei ihrer Biomasse-tagung im Grazer Congress. Nach dem Zittern der Biogasanlagenbetreiber um ihre Tarifvertragsverlängerung heuer soll den Betreibern von Holzkraftwerken eine existenzbedrohende Zitterpartie erspart bleiben. Es geht darum, Biomasse-betreibern mit gestützten Tarifverträgen das Überleben am internationalen Strommarkt zu ermöglichen.
Österreichs Lk-präsident Hermann Schultes und der steirische Lk-chef Franz Titschenbacher ließen einer deutschen Expertin den Vortritt, um auf das Dilemma hinzuweisen. Es sei die „vermurkste deutsche Energiewende“, die auch Österreichs Biomasse-pionieren das Leben schwer mache, sagte Claudia Kemfert, Leiterin der Energieabteilung im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung: „Deutschland überschwemmt Österreich mit billigem Kohlestrom, den man an der Strombörse verramscht.“
Die niedrigen Importstrompreise nehmen Biomassebetreiber die Existenzgrundlage, wenn sie nicht gestützte Stromtarife garantiert bekämen, machen Schultes und Titschenbacher klar. Deshalb richten sie einen Appell an die Koalitionsverhandler in Wien: „Wir brauchen rasch die große Ökostromnovelle, die die auslaufenden Tarifverträge verlängert. Diese laufen für so gut wie alle 130 Holzkraftwerke bundesweit zwischen 2018 und 2020 aus.