Um den „Automagnet“
sondern dort, wo sie den Autoverkehr möglichst wenig behindern.“Er verweist dabei auf die alte Hüsler-studie aus dem Jahr 2007: Der Schweizer Verkehrsplaner Willi Hüsler hatte die Südwestlinie an die erste Stelle seiner Prioritätenliste für Graz gesetzt, weil auf dieser Route bis zu 22.000 zusätzliche Öffifahrgäste möglich gewesen werden. ÖVP, KPÖ und FPÖ haben die Route aber heuer abgesagt, weil sie verkehrstechnisch – zu viel Auto- und Busverkehr – nicht möglich sei.
Stattdessen liegt nun die Umweltverträglichkeitserklärung zur Unterführung Josef-hubergasse auf. Darin heißt es: Erstens soll der neue Stadtteil Reininghaus auf diese Weise direkt an die Innenstadt angebunden werden; zweitens soll „insbesondere aber die innerstädtische Erreichbarkeit für die aus dem Westen und Südwesten des Grazer Umlandes kommenden Verkehrsströme verbessert werden“. Sprich: Auch Aus- und Einpendler sollen von dieser dann neuen Route profitieren.
Im Rathaus herrscht nun dicke Luft: Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) ist für den Bau des Projekts zuständig. In seinem Büro verweist man auf Reininghaus. „Wenn sich dort 20.000 Leute aufhalten, braucht es auch eine Lösung für den Individualverkehr“, heißt es. „Das steht auch klar als Bedingung im Rahmenplan.“
Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) stellt sich hingegen gegen die Unterführung. „Das ist eine reine Autolösung und nicht mehr zeitgemäß“, sagt sie. „Und es ist bedauerlich, dass der öffentliche Verkehr für den Grazer Westen völlig hinterherhinkt.“
Tatsächlich wurde im Vorjahr auf Antrag von Övp-gemeinderat Peter Piffl-percevic und Spö-gemeinderat Gerald Haßler geprüft, ob die Unterführung nicht zumindest zusätzlich für Bus oder Straßenbahn genutzt werden könne. Ergebnis: Die Straßenbahn wurde inzwischen ohnehin abgesagt und ein zusätzlicher Bus finde weder am Jakominiplatz noch in Reininghaus Platz.