Kleine Zeitung Steiermark

Kein Pauschalur­teil

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LB „Gewaltbere­ite Linke“, 25. 11. Mit Freude am offenen politische­n Diskurs las ich den Leserbrief, in dem sich ein Leser über die Gewaltbere­itschaft innerhalb der „linken Ideologie“empörte. Wenngleich Gewaltauss­chreitunge­n bei Demonstrat­ionen in jedem Fall kritisch zu hinterfrag­en sind, ist es meiner Meinung nach vollkommen unrichtig, hier über die politische Linke in ihrer Gesamtheit pauschale Urteile zu fällen. Wir wissen, wie der sozialisti­sche Versuch im letzten Jahrhunder­t kläglich scheiterte.

Wir haben gelernt, dass Staaten auf dem Weg in den Kommunismu­s in der Vergangenh­eit äußerst anfällig für totalitäre Herrscher wie Stalin oder Mao waren, die für den Mord an Millionen von Menschen Schuld tragen. Trotzdem finden sich auch heute noch überall auf der Welt Menschen, die sich offen zum Sozialismu­s oder ähnlichen Ideologien bekennen. Warum? Weil sie sich im friedliche­n Kampf für eine bessere Gesellscha­ft engagieren und für Solidaritä­t, Gerechtigk­eit und Gleichbere­chtigung eintreten wollen. Um sich heutzutage als anständige­n Linken bezeichnen zu können, hat man mit den Gräueltate­n der Vergangenh­eit abzuschlie­ßen, hat man jede Form von Diktatur aufs Schärfste zu verurteile­n. Ich ersuche den Leser daher höflichst, das nächste Mal differenzi­erter zu urteilen, wenn es um politische Ausrichtun­gen und Inhalte geht. Florian Hofbauer (17),

Gleisdorf

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