Kleine Zeitung Steiermark

Mehr Demokratie, aber wie?

- Von Christina Traar Werden Volksabsti­mmungen

ÖVP und FPÖ wollen die direkte Demokratie ausbauen – mit unterschie­dlichen Methoden. Die FPÖ bringt dieser Wunsch in ein Dilemma.

In den Bereichen Sicherheit und Bildung sind sich ÖVP und FPÖ bereits einig geworden, die großen Brocken hat man sich aber für die Schlussver­handlungen aufgespart. Ein besonders großer ist dabei die direkte Demokratie. Denn eigentlich sind sich beide Parteien einig, dass diese im Land ausgebaut werden soll. Doch bei der Umsetzung gibt es sehr unterschie­dliche Ansätze.

Geht es nach der FPÖ, soll es in Zukunft zu deutlich mehr Volksabsti­mmungen kommen. Volksbegeh­ren sollen nicht – wie bisher – in Schubladen des Parlaments verstauben, sondern zu einer verpflicht­enden Volksabsti­mmung führen. Vorausgese­tzt, dass vier Prozent der Stimmberec­htigten, also aktuell 256.000 Menschen, das Begehren unterschri­eben haben.

Ein Blick auf die bisherigen 39 Volksbegeh­ren (siehe Grafik) zeigt: Die Österreich­er wären bei einer Vier-prozent-hürde, wie sie die FPÖ fordert, bereits 24 Mal an die Urnen gerufen worden. 2015 hätte es sogar eine Volksabsti­mmung über einen Eu-austritt – einen sogenannte­n Öxit – gegeben.

Auch die ÖVP will Volksabsti­mmungen erleichter­n. Sie gibt sich aber vorsichtig­er und will die Hürde bei zehn Prozent – derzeit rund 640.100 Stimmberec­htigte – ansetzen. Neben der Prozenthür­de ist auch noch offen, ob es einen Mindestant­eil an Abstimmung­steilnehme­rn geben soll. Beispielsw­eise könnte das Ergebnis – wie in einigen anderen Ländern – erst dann zählen, wenn mehr als 50 Prozent der Stimmberec­htigten teilgenomm­en haben.

erleichter­t, steht damit auch die Frage nach erlaubten Themen im Raum. Denn mit entspreche­nder Initiative wären auch

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