Innovationsmesse
Mit gentechnikfreiem steirischen Soja erfolgreich: Johann Hebenstreit und Bernhard Monschein
Wie so oft wurde auch diese Idee aus der Not heraus geboren: Wie bei Hunderten anderen Legehennen-betrieben waren vor einigen Jahren die südoststeirischen Bauern Bernhard Monschein (45) und Johann Hebenstreit (44) mit der verzwickten Situation konfrontiert, dass sie ihren Legehennen (bei Familie Monschein in Eichkögl sind das immerhin 34.000, bei Familie Hebenstreit in Fehring 18.000) nur noch gentechnikfreies Soja füttern durften – die Preise dafür aber durch die Decke schossen. „Also suchten wir nach Lösungen, wie wir uns mit eigenem Anbau und eigener Verarbeitung unabhängig von den teuren Importen aus Übersee machen konnten“, erklärt Monschein.
Während der Anbau von steirischem, gentechnikfreiem Soja in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom erlebt hat, standen die beiden findigen Bauern aber vor dem Pro- Heute von 10 bis 17 Uhr findet im Steiermarkhof in Graz zum 2. Mal die Messe „Lebensmittelpunkt“statt, in der sich innovative landwirtschaftliche Produzenten (bzw. Online-vertriebsfirmen) und Konsumenten vernetzen. Es geht darum, neue, direktere Wege zwischen Produzenten und Kunden zu finden. Um 11.30 Uhr stellen die Vifzacksieger Hebenstreit und Monschein ihr Sojaprojekt vor.
blem, dass es die Verarbeitungsanlagen – sogenannte Soja-toast-anlagen – nur in gigantischen Größen gibt. Also tüftelten die beiden zwischen 2012 und 2014 trotz mehrerer Rückschläge an einer für heimische Größen passende Anlage und investierten 2015, als sie das richtige Toast-rezept heraußen hatten, 1,3 Millionen Euro.
Mittlerweile produzieren Monschein und Hebenstreit pro Jahr 3000 Tonnen rein stei-
risches, genfreies Soja für ihre Betriebe und viele weitere Hendl-bauern bis nach Oberösterreich und bauen die Biosoja-schiene im nächsten Jahr auf weitere 2000 Tonnen aus. ber nicht nur das: Ab Frühjahr 2018 soll es für heimische Küchen gentechnikfreies Sojaöl aus der Südoststeiermark auch im Handel geben. „Die Technik und die Zertifizierungen dafür haben wir bereits und in unserem Bekanntenkreis wird es schon eifrig konsumiert“, sagt Monschein.
Für ihre Pionierarbeit für regionale Versorgung werden beiden Vollblut-bauernfamilien heute mit dem „Vifzack 2018“– dem erstmals vergebenen Preis für innovative Landwirtschaft – ausgezeichnet. Die Landwirtschaftskammer hat 14 junge Initiativen vorgestellt und beim Publikums-voting haben Hebenstreit und Monschein 45 Prozent der 7722 abgegebenen Stimmen für sich gewinnen können.
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