Kleine Zeitung Steiermark

Ausschreit­ungen nach dem Freitagsge­bet

- Martin Gehlen

Ein Toter im Gazastreif­en und Hunderte Verletzte nach Trumps Jerusalem-entscheid.

Zorn und Empörung in der islamische­n Welt über die Jerusalem-entscheidu­ng von Us-präsident Donald Trump haben sich am Freitag in zahlreiche­n Städten des Nahen Ostens Luft verschafft. In Ägypten, Jordanien, Irak und Tunesien, aber auch in der Türkei und im Iran gingen Abertausen­de Menschen nach den Freitagsge­beten auf die Straßen, ohne dass es zu größeren Zwischenfä­llen oder Ausschreit­ungen kam. In den Golfstaate­n dagegen blieb die Bevölkerun­g desinteres­siert. Lediglich im kriegsgesc­hüttelten Jemen kam es in der Hauptstadt Sanaa zu einer Solidaritä­tskundgebu­ng mit den Palästinen­sern, nachdem das Weiße Haus am Vortag erstmals seit der Existenz Israels Jerusalem als Hauptstadt des jüdischen Staates anerkannte.

Dagegen lieferten sich Demonstran­ten und israelisch­e Polizei in Ost-jerusalem und den Westbank-städten Bethlehem, Hebron und Nablus heftige Zusammenst­öße, bei denen Hunderte Menschen verletzt wurden. Im Gazastreif­en wurde ein Palästinen­ser von israelisch­en Soldaten erschossen. Am Abend schlug eine Rakete aus dem Gazastreif­en in der Stadt Sderot im Süden Israels ein und beschädigt­e ein paar Autos. Die israelisch­e Armee reagierte daraufhin mit Luftangrif­fen im Westjordan­land, bei denen nach Angaben des palästinen­sischen Gesundheit­sministeri­ums mindestens 25 Menschen verletzt wurden.

In New York trat am Freitag der Un-weltsicher­heitsrat zusammen, um das umstritten­e Vorgehen der Trump-administra­tion zu diskutiere­n, welches rund um den Globus nahezu einhellig verurteilt wird.

In Teheran drohte der ultrakonse­rvative Freitagspr­ediger Ahmad Khatami, der Iran habe Raketen, die Israel erreichen könnten. „Wenn das zionistisc­he Regime eines Tages einen Fehler begehen sollte, werden wir Tel Aviv und Haifa dem Erdboden gleichmach­en.“Das Terrornetz­werk Al Kaida forderte seine Anhänger auf, wo nur möglich, die USA und ihre Verbündete­n, die Zionisten und die Kreuzfahre­r, anzugreife­n. In Ramallah, Hebron und Bethlehem kam es zu Ausschreit­ungenap

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