Ausschreitungen nach dem Freitagsgebet
Ein Toter im Gazastreifen und Hunderte Verletzte nach Trumps Jerusalem-entscheid.
Zorn und Empörung in der islamischen Welt über die Jerusalem-entscheidung von Us-präsident Donald Trump haben sich am Freitag in zahlreichen Städten des Nahen Ostens Luft verschafft. In Ägypten, Jordanien, Irak und Tunesien, aber auch in der Türkei und im Iran gingen Abertausende Menschen nach den Freitagsgebeten auf die Straßen, ohne dass es zu größeren Zwischenfällen oder Ausschreitungen kam. In den Golfstaaten dagegen blieb die Bevölkerung desinteressiert. Lediglich im kriegsgeschüttelten Jemen kam es in der Hauptstadt Sanaa zu einer Solidaritätskundgebung mit den Palästinensern, nachdem das Weiße Haus am Vortag erstmals seit der Existenz Israels Jerusalem als Hauptstadt des jüdischen Staates anerkannte.
Dagegen lieferten sich Demonstranten und israelische Polizei in Ost-jerusalem und den Westbank-städten Bethlehem, Hebron und Nablus heftige Zusammenstöße, bei denen Hunderte Menschen verletzt wurden. Im Gazastreifen wurde ein Palästinenser von israelischen Soldaten erschossen. Am Abend schlug eine Rakete aus dem Gazastreifen in der Stadt Sderot im Süden Israels ein und beschädigte ein paar Autos. Die israelische Armee reagierte daraufhin mit Luftangriffen im Westjordanland, bei denen nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mindestens 25 Menschen verletzt wurden.
In New York trat am Freitag der Un-weltsicherheitsrat zusammen, um das umstrittene Vorgehen der Trump-administration zu diskutieren, welches rund um den Globus nahezu einhellig verurteilt wird.
In Teheran drohte der ultrakonservative Freitagsprediger Ahmad Khatami, der Iran habe Raketen, die Israel erreichen könnten. „Wenn das zionistische Regime eines Tages einen Fehler begehen sollte, werden wir Tel Aviv und Haifa dem Erdboden gleichmachen.“Das Terrornetzwerk Al Kaida forderte seine Anhänger auf, wo nur möglich, die USA und ihre Verbündeten, die Zionisten und die Kreuzfahrer, anzugreifen. In Ramallah, Hebron und Bethlehem kam es zu Ausschreitungenap