Integration: Zweigemeinden wurden aktiv
Herausforderung Flüchtlinge: Die Gemeinden Gratwein-straßengel und Raaba-grambach ernannten Integrationsbeauftragte.
Im August 2015 folgten in Gratwein-straßengel viele Bürger dem Aufruf, als Deutschlehrer für Flüchtlinge zu arbeiten. Mit dabei: Astrid Schatz, die zur ehrenamtlichen Koordinatorin dieses Projekts wurde. „Im März 2016 fragte mich dann die Gemeinde, ob ich offiziell Integrationsbeauftragte werden möchte“, erzählt Schatz. Sie willigte ein und ist seitdem in dieser Position fest angestellt.
Im Sommer 2016 machte in Raaba-grambach die Grünengemeinderätin Claudia Rauner von sich aus den Vorschlag, einen Verantwortlichen für Integrationsfragen zu bestimmen – prompt wurde sie selbst einstimmig gewählt.
Begonnen hat die neue Tätigkeit für beide Frauen ähnlich: die Flüchtlinge in den jeweiligen Gemeinden näher kennenlernen und sich einen Überblick über die Arbeit der Freiwilligen verschaffen. Beide organisierten früh Kurse, um den Geflüchteten das Leben in der Steiermark näherzubringen. Claudia Rauner will vor allem den Kontakt zwischen Flüchtlingen und Einheimischen verbessern. Sie besucht und organisiert Feste mit „ihren“Flüchtlingen und ermöglichte einigen bereits, in lokale Vereine aufgenommen zu werden:
Astrid Schatz wiederum sieht den Schwerpunkt ihrer Arbeit im Thema Bildung: Die Organisation von Deutschkursen lag bis Herbst 2016 allein in ihrer Hand, seither fungiert sie als Schnittstelle für Kursangebote des Landes. Ebenfalls zur Bildung gehört in Gratwein-straßengel die sogenannte Sprachpatenschaft: Freiwillige erklären sich bereit, mit einer Flüchtlingsfamilie in Kontakt zu bleiben. Neben dem Abbau der Sprachbarrieren geht es dabei vor allem um Hilfe im Alltag.
Ein Schlüssel zur Integration ist in beiden Gemeinden die gemeinnützige Arbeit, in deren Rahmen Asylwerber arbeiten dürfen.