Die Kunst, mit Kurzvideos die Welt zu begeistern
„Musical.ly“ist bei Teenies die derzeit angesagteste App. Verena Papik (27) zieht als Europachefin der Firma die Fäden.
Die Summe von einer Milliarde Dollar Euro sorgte jüngst für Rascheln im Blätterwald. Um exakt diese Summe nämlich wurde die Smartphone-app Musical.ly Mitte November an eine chinesische Medienfirma verkauft. Die App selbst ist derzeit wohl auf beinahe jedem Smartphone der Generation U20 installiert, gehört zu den beliebtesten Anwendungsprogrammen. Musical.ly hat 240 Millionen User weltweit.
Europa stellt den Hauptanteil der Nutzer. Und wenn man von Musical.ly und Europa spricht, kommt man an einer Steirerin nicht vorbei: Verena Papik führt nämlich als Europachefin von Musical.ly die Geschicke der Firma für unseren Kontinent. Und zeichnet im Gespräch gleich nach, wie rasant sich die Smartphone-anwendung entrenner, wickelt hat: „Wir haben derzeit im gesamten Unternehmen weltweit über 350 Mitarbeiter. Als ich 2016 angefangen habe, waren es lediglich 25 Leute“, so die in Graz geborene 27-Jährige.
Wie Verena Papik es an die Europa-spitze geschafft hat? „Mein Motto war es immer: Ruhig nach den Sternen greifen und etwas ausprobieren, dabei auch die Komfortzone verlassen.“Aufgewachsen in Weiz machte die Steirerin in Graz die Hak-matura. „Danach ging es gleich für zwei Praktika direkt in die USA, einmal für die Raiffeisenbank und einmal für die Österreichische Botschaft.“Retour in der Heimat startete sie in der Marketingassistenz in der Kosmetikbranche, dann sammelte Verena Papik „solide Berufserfahrung“. Nach vier Jahren konnte sie ihren Traum verwirklichen („ich wollte im- mer einen Job im Ausland“): „New York oder Asien?“, fragte ein Bekannter. „,Ich muss es einfach probieren, hab ich mir gedacht und arbeitete dann im ersten Jahr in Schanghai bei der weltweit größten E-commerceplattform für Designerbrillen.“
Anfang 2016 dann der Schritt zu Musical.ly. Der persönliche Werdegang Papiks dort ist eng verknüpft mit dem rapiden Wachstum des Konzerns: „Die Entwicklungsgeschichte der App ist ja ungewöhnlich“, erzählt die 27-Jährige, „das chinesische Produkt war eigentlich als Lern-app konzipiert, wurde zuerst in den USA ausprobiert, scheiterte aber. Die Videoplattform wurde weiterverarbeitet, als Entertainment mit dem Mix aus Musik, Video und Social Media funktionierte es aber.“
Die App wurde damit zum „Musical.ly ist mehr als eine Plattform für Leute, die ihre Lippen zu Musik bewegen. Wir casten die verschiedensten Talente“, sagt Europachefin Verena Papik nun sollte Europa erobert werden. „Zuerst arbeitete ich von Schanghai aus für den deutschen Markt – das waren wirklich lange Nächte wegen der Zeitverschiebung“, schmunzelt Papik heute. Berlin wurde für die nunmehrige Europachefin zum neuen Arbeitsort. Bald heißt es aber Kofferpacken – London wird Anfang 2018 zur neuen Europazentrale,