Das Innenleben (s)einer Harmonika
Felix quälte die Frage, wie sein Instrument gebaut wurde. Also schrieb er ans Christkind.
Seit drei Monaten nimmt Felix Straßegger aus Mixnitz Harmonikaunterricht. „Ich hab sogar dem Nikolaus was vorgespielt“, ist der Fünfjährige stolz. Eine Frage quält ihn aber: „Wie schaut mein Instrument von innen aus und wie wird es hergestellt?“Um das aufzuklären, wandte Felix sich vertrauensvoll ans Kleine-zeitungchristkind.
Franz Schmidt von der Harmonika-erzeugung Schmidt in Weinitzen sprang sofort als Christkind-assistent ein und führte den Buben (Felix übt selbst auf einem Schmidtschulmodell) durch die Produktionsräume. Los ging es in der Tischlerei: „Hier wird der Korpus gefertigt“, erklärte der Hausherr, während Felix einem Tischlermeister beim Schneiden, Sägen, Hobeln und Schleifen über die Schulter schaute. „Für kleine Modelle benötigen wir in der Serienproduktion etwa 40 Stunden, bei Spezialmodellen gehen schon 150 Stunden drauf “, ließ Franz Schmidt den Buben wissen.
Nächster Stopp war die Balgherstellung, die Unzahl an Spezialanfertigungen ließ den jungen Musikanten staunen. „Jetzt sind wir bei der mechanischen Fertigung, wo alle Knöpferl draufkommen“, führte Schmidt aus, in dessen Firma seit 34 Jahren Harmonikas hergestellt werden. „Wenn mechanisch alles erledigt ist, kommen noch die Stimmzungen drauf, ich mache dann die Endkontrolle“, so der Chef, „und die funktioniert am besten mit dem Ohrwaschl“.
Als Erinnerung bekam Felix noch ein paar Stimmzungen mit auf den Weg, als Dankeschön spielte er dem Hausherrn noch ein Stück vor. Das Kompliment folgte umgehend: „Spitze, Felix, in dem Alter können das nicht viele!“