| ORF EINS Rücken-spezialist verhalf Vonn zum Sieg
Den Super-g-sieg in Val d’isere widmete Lindsey Vonn ihrem Vater. Heute folgt das zweite Rennen.
Vor einer Woche musste Lindsey Vonn noch von Helfern gestützt aus dem Ziel in St. Moritz abtransportiert werden. Mit schmerverzerrtem Gesicht hatte sie die Ziellinie überquert und war zu Boden gegangen. Erst nach einer Stunde ärztlicher Behandlung konnte die Us-amerikanerin von ihren Betreuern aus dem Zielraum gebracht werden. „Wegen einer Blockade in der Wirbelsäule konnte sie weder ordentlich gehen noch stehen oder sitzen. Die Schmerzen waren enorm“, erzählt Redbull-athletenbetreuer Robert Trenkwalder: „Aber zum Glück verfügt Red Bull in Europa über ein großes Netzwerk an Spezialisten für solche Verletzungen.“
Vier Tage verbrachte die 34-Jährige unter den Händen des Therapeuten. „Erst am Dienstag machte sie wieder erste Schritte. Und dann kam ihr zugute, dass wegen des schlechten Wetters nicht trainiert werden konnte. Sie wäre sonst sicher zu früh auf den Ski gestanden“, sagt Trenkwalder über seinen ehrgeizigen Schützling. Und dieser machte beim Super-g in Val d’isere alles richtig und feierte den 78. Weltcupsieg. Damit fehlen nur noch acht Erfolge auf die historische Bestmarke von Ingemar Stenmark. Ihren ersten Superg-sieg in Val d’isere widmete Vonn ihrem Vater Alan: „Unser Verhältnis ist jetzt wieder wunderbar. Er war schon in Lake Louise nach dem Sturz an meiner Seite und jetzt ist er extra aus den USA nach Frankreich gereist, um mich zu unterstützen.“
Ihren Triumph analysierte Vonn so: „Die ersten Meter nach dem Start war ich noch richtig steif, weil ich die Wellen nicht sehen konnte. Ich wusste aber genau, wo ich auf der Strecke welche Linie fahren musste, um schnell zu sein. Nach dem schlechten Saisonstart ist dieser Erfolg natürlich sehr wichtig für mein Selbstvertrauen.“
Auch Cornelia Hütter war stark unterwegs. Allerdings nur bis zum vorletzten Tor, das sie rammte und deshalb disqualifiziert werden musste. Von der Zeit her lag sie nur knapp hinter Vonn. „Ich habe die Position verloren, kam in den Tiefschnee hinaus, konnte nicht mehr korrigieren.“Im Ziel musste sich Hütter in den Schnee setzen, da sie Schmerzen im rechten Knie verspürte: „Es war zwar wieder das rechte Knie und ich spüre es auch. Aber das ist eher die Schutzspannung.“Als Vierte war Nicole Schmidhofer beste Österreicherin: „Bis auf einen Fehler war die Fahrt okay. Wobei ich finde, dass eine Fahrzeit von knapp über einer Minute für einen Superg einfach zu kurz ist.“Der heutige zweite Super-g wird von Ex-ösv-coach Charly Pichler und damit wohl etwas drehender gesetzt.